Generelles zur Hundezunge findest du hier: Die Hundezunge – ein geniales Werkzeug
DIE ZUNGE BEIM ENTSPANNTEN HUND
Die Zunge im entspannten, aufmerksamen Zustand liegt locker im Mund und ragt wenig über die Zahnreihen heraus. Auch die Gesichtszüge sind entspannt und die Muskeln locker.




DIE ZUNGE VERRÄT DIE VERUNSICHERUNG
Bei Verunsicherung leckt sich der mit der Zunge häufig über die Nase – das sogenannte Züngeln welches zu den Calming Signals (Beschwichtigungs- und Beruhigungssignale) gehört. Dabei kann die Zunge mehr oder weniger weit herauskommen, weshalb auch kaum ein Züngeln dem anderen gleicht, aber ist immer ein Zeichen dafür, dass sich der Hund gerade nicht wohl fühlt.







Abe auch so kann die Zunge beim Züngeln ausschauen



WENN DIE ZUNGE NUR KURZ HERVOR BLITZT
Manchmal ist nur die Zungenspitze zu sehen und dies meist auch nur kurz – dafür vielleicht mehrmals. Auch dies ist meist ein Zeichen für Stress und/oder einen Konflikt.



Kommen dann noch Signale des Drohens oder Imponierens dazu, ist das Risiko gross, dass es gleich zu einem Angriff kommen könnte. Egal ob der drohende Hund auf deinen zugeht oder umgekehrt.




Weiterführender Artikel: Drohen, offensiv, defensiv oder grinsen
DER ZUNGENKUSS
Im direkten Kontakt zu einem Hund oder Menschen erkennt man auch ganz oft ein kurzes Lecken an den Maulwinkeln des Gegenübers. Aber was dann ganz oft von uns Menschen als „Ich geb dir ein Küsschen und hab dich lieb“ interpretiert wird, hat meist eine weniger liebevolle Bedeutung
- Es kann eine höfliche Bitte um mehr Distanz sein, weshalb es dann auch KISS TO DISMISS oder Distanzlecken genannt wird
- Nähert sich ein Hund einem anderen und ist dann in dessen Nähe überfordert, er kann oder will aber nicht weggehen, dann zeigt er dieses Verhalten im Sinne der AKTIVEN DEMUT




DIE ANSPANNUNG DER ZUNGE BEI STRESS
Auch anhand der Zungenhaltung und deren Anspannung lässt sich sehr viel erkennen. Denn ist ein Hund gestresst oder überfordert, ist auch seine Zunge angespannt. Gut daran zu erkennen, dass die Zungenränder in der Spitze aufgebogen sind und auch der Zungengrund angespannt ist.
Weil aber auch Atemnot zu Stress führen, sieht man diese aufgerollte Zunge leider bei den meisten kurzschnäuzigen Hunden, selbst wenn sonst nichts Stressiges in der Nähe ist. Aber auch bei Schmerzen und anderem Unwohlsein, kann die angespannte Zunge ein Indiz dafür sein.




DIE ANSPANNUNG DER ZUNGE BEI STRESS MIT ÜBERFODERUNG
Ist der Stress jedoch so gross, dass er zu einer Überforderung führt, ist die Zungenspitze nicht mehr aufgerollt sondern hängt mehr oder weniger schlaff aus dem Maul. Manchmal tropft auch noch Speichel herunter. Diese Überforderung kann aufgrund einer stark belastenden Situation wie die Untersuchung beim TA entstehen aber auch bei körperlicher Erschöpfung.
Bei den ersten drei Bildern ist noch eine leichte Anspannung der Zunge zu, wodurch auch die Zungenränder noch leicht aufstehen. Die Spitze hingegen ist schon nicht mehr gewölbt.








WENN ES DEM HUND ZU WARM WIRD
Hat der Hund heiss, beginnt er an Pfoten und Zunge zu schwitzen. Die einzigen Stellen an denen er das überhaupt kann, um seine Körpertemperatur zu regulieren. Dabei hilft ihm zusätzlich, dass die Zunge umso länger und breiter wird, je heisser er hat. Und durch das Hecheln führt er der Zunge zusätzliche Kühlung zu.
Während die Zungenlänge und -breite von Hund zu Hund variieren kann, sind in der Regel kaum bis wenige Stresssignale zu sehen. Nur wenn die Abkühlung durch die Zunge nicht mehr reicht oder der Hund zu erschöpft ist, kommt Stress und mit ihm weitere Signale hinzu. So wie auf dem letzten Bild in der ersten Reihe.








WENN‚S NUR WIE GÄHNEN AUSSCHAUT
Nicht immer ist Gähnen eine Zeichen von Müdigkeit. Denn häufig gähnen Hunde auch wenn sie sich überfordert fühlen oder sich in einem Konflikt zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und zum Beispiel den Signalen ihres Menschen befinden bzw. wenn sie diesen nicht verstehen.




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