Setz dir SMARTe Ziele

Wer nicht weiss, wo die Reise hingehen soll, wird auch nie den Weg dorthin finden. 

Das gilt für dein Leben aber noch mehr für das Training mit deinem Hund. Auch wird sich dein Hund auf deinem Weg nur wohl fühlen, wenn du du weisst, wohin du gehst und wenn du ihn dabei in seinem Tempo mitnimmst.

MOTIVIERE DICH DURCH ZIELE

Ziele lassen Träume wahr werden, denn sie…

  • beschreiben, was du erreichen möchtest
  • geben dir Sicherheit auf dem Weg dorthin
  • setzen deine Ideen und Energien frei

Sind Ziele jedoch ungenau, zu utopisch oder riesig, können sie dich auch demotivieren und du fängst gar nicht erst damit an. Oder sie führen dazu, dass du unterwegs frustriert aufgibst.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deine Ziele so formulierst, dass sie dich motivieren mit dem Training zu beginnen und es dir Spass macht, dran zu bleiben.

Aber lass uns erst einmal schauen, was es mit dem Wörtchen „Nicht“ auf sich hat. Und wie es dein Training torpediert.

DENK NICHT AN EINEN ROSAROTEN ELEFANTEN

Und, hast du es geschafft? Oder ist vor deinen Augen gerade ein rosaroter Elefant entstanden?

Das passiert, weil in unserem zweigeteilten Gehirn Wörter wie „nicht, „nein“ oder „kein“ in der linken Gehirnhälfte ankommen, während in der rechten gleichzeitig das positive Bild eines rosaroten Elefanten entsteht (ein Kein-Bild ist nicht möglich). Und da uns Bildern stärker beeinflussen, tauchen genau die Gedanken und Bilder auf, die wir eigentlich nicht wollten.

Und so ist es auch im Alltag mit unseren Hunden. Wenn du denkst, dein Hund soll heute mal nicht an der Leine ziehen, siehst du bestimmt gerade das Bild des ziehenden Hundes vor dir. Das blockiert deine Gedanken und du kannst keine sinnvollen Ziele definieren. Und schon gar kein Training aufbauen.

Deshalb denk lieber daran, wie es aussieht, wenn dein Hund an lockerer Leine geht und dabei entspannt am Wegrand schnüffelt. Oder wie er ruhig an einem anderen Hund vorbeiläuft. Das fühlt sich doch gleich viel besser an.

Mit dem Gedanken alleine ist es natürlich noch nicht getan, auch wenn dies schon ein guter Anfang ist. Aber du kannst dir nun dieses Bild etwas genauer anschauen und dir dazu überlegen, wie es dein Hund mit deiner Hilfe schafft, sich so zu verhalten.

ALLES BEGINNT MIT EINEM ZIEL

Das Setzen von Zielen ist der erste Schritt, um das Unsichtbare in das Sichtbare zu verwandeln.“ – Tony Robbins 

Dabei helfen dir die SMART-Regeln deine Ziele so zu setzen, dass sie klar, erreichbar und sinnvoll sind.

pezifischDefiniere deine Ziel so präzise und konkret wie möglich.
Und formuliere es so, als ob das Ergebnis bereits Tatsache wäre.
essbarFormuliere Kriterien, die dir sagen, ob und wann du dein Ziel erreicht hast. Verwende dazu möglichst messbare Werte wie Distanz, Ablenkung, Dauer, Länge, Orte…
ttraktivFormuliere dein Ziel interessant und kleinschrittig, damit es dich motiviert.
Nenn auch die Gründe, weshalb dir die Erreichung dieses Ziel wichtig ist.
ealistischSetz dir Ziele, die dein Hund und du auch tatsächlich erreichen wollen
und können. Utopische Ziele führen lediglich zu Frust.
erminiertSetz dir ganz konkrete Termine, entweder in Tagen, Wochen oder mit Datum.
Sowohl für das Endziel als auch die Teilschritte dazwischen.

So ein Ziel kann zum Beispiel lauten: Mein Hund kommt auf meinen Rückruf hin schnell und freudig zu mir und bleibt anschliessend bei mir bis ich ihm das Freigabesignal gebe. Und in 2 Monaten schafft er dies auch bei mittelschwerer Ablenkung.

Das Beantworten dieser Fragen kann dir zusätzlich helfen, dein Ziel noch präziser zu formulieren:

Was soll erreicht werdenMein Hund lernt auf ein bestimmtes Signal zu mir kommen
Warum soll es erreicht werdenDamit ich meinen Hund jederzeit zu mir rufen kann, wenn es notwendig ist
Wie soll es aussehenEr soll möglichst schnell und freudig zu mir kommen
Wer ist beteiligtMein Hund und ich
Wo soll dieses Ziel erreicht werdenÜberall wo mein Hund freilaufen kann
Welche Anforderungen/Einschränkungen gibt esAn neuen Orten ist mein Hund oft sehr aufgeregt und abgelenkt. Und in Wildgebieten ist er nicht mehr ansprechbar

Dies alles hilft dir, nicht nur dein Ziel zu erkennen, sondern gibt dir auch bereits eine Ahnung vom Weg.

UNTERTEILE GROSSE ZIELE IN VIELE KLEINE TEILSCHRITTE

Hast du den ersten Schritt getan – ergibt sich Vieles andere fast von selbst.

Das obengenannte Ziel ist aber noch viel zu gross und zu unpräzise, um daraus ein gutes Training zu gestalten, auch wenn du es noch so gut formulierst.

Um deine Ziel wirklich SMART zu machen, musst du dein Hauptziel deshalb anschliessend in viele kleine, machbare Schritte unterteilen. Beachte auch dabei die SMART-Regeln.

Dein erster Teilschritte könnte dann zum Beispiel so lauten:

In 2 Tagen dreht mein Hund Zuhause den Kopf innerhalb von 1 bis 2 Sekunden zu mir wenn er mein Aufmerksamkeitssignal hört.

Nun musst du dir nur noch überlegen, welches Signal du verwenden möchtest. Danach beginnst du, dieses Signal Zuhause in möglichst unterschiedlichen Situationen und an verschiedenen Orten zu üben (ähnlich dem Aufbau des Markersignals).

Und wenn das eine Ziel erreicht ist, kommt das nächste an die Reihe wie zum Beispiel:

Auf mein Aufmerksamkeitssignal dreht mein Hund in 3 Tagen auch an Orten mit geringer Ablenkung seinen Kopf innerhalb von 1 bis 2 Sekunden zu mir.

Und so könnte es weitergehen:

  1. Die Ablenkungen werden gesteigert
  2. Die Distanz zum Hund wird gesteigert
  3. Das nächste Teilziel wird in Angriff genommen: Das Rückrufsignal wird aufgebaut

Siehe dazu auch die 3D und Dein Hund braucht 1’000 Wiederholungen

Und so setzt du dein Training fort bis dein Hauptziel erreicht ist: „Mein Hund kommt auf meinen Rückruf hin schnell und freudig zu mir und bleibt anschliessend bei mir bis ich ihm das Freigabesignal gebe

Auch als Trainer*in kann dir SMART helfen, die Ziele für die kommende Trainingsstunde noch besser zu formulieren und sie deinem/deinen Teams vor der Stunde mitzuteilen. Und am Ende der Stunde könnt ihr gemeinsam überprüfen, wie weit sie gekommen sind bzw. welche Hausaufgaben du ihnen mitgeben kannst.

© 2021 (überarbeitet 2024) Monika Oberli – teamschule.blog

5 Gedanken zu “Setz dir SMARTe Ziele

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