„Click“ = Keks, das ist das was dein Hund hier lernt. Und dies erst noch ohne, dass er etwas dafür tun muss.
Wie bei jedem anderen Signal muss dein Hund auch beim Markersignal lernen, was es damit auf sich hat. Die dafür notwendige Verknüpfung bauen wir spielend leicht mit der Klassischen Konditionierung auf. Dazu lassen wir einfach dem Markersignal jedes Mal eine Belohnung folgen. Zu Beginn idealerweise in Form eines oder mehrerer Kekse, später darf es dann alles Mögliche sein. Und schon bald versteht dein Hund „Markersignal = Keks“.
Wir belohnen zu dem Zeitpunkt damit auch noch kein bestimmtes Verhalten, sondern sagen unserem Hund nur: Freu dich wenn das Signal ertönt, denn dann gibt’s gleich was Tolles für dich.
Das Markersignal bestätigt das Verhalten, welches dein Hund gerade zeigt. Es soll nicht ein bestimmtes Verhalten auslösen. Das heisst, dein Hund muss dich danach weder anschauen noch zu dir kommen!
Aber bevor du dir nun deinen Hund schnappst und mit dem Aufbau beginnst, hier erst noch ein paar grundliegende Punkte:

- Leg dein Markersignal fest
- Stell dir Alles bereit was du brauchst
- Beginne den Aufbau in einer ablenkungsarmen Umgebung
- Dein Hund sollte entspannt aber aufmerksam bei dir sein
- Achte auf eine angenehme Körperhaltung für ihn und dich
- Verwende gute, aber nicht zu hochwertige Belohnungen
. - Steh ruhig und entspannt
- Beweg deine Hände erst NACH dem Markersignal
- Bleib auch in deinen Bewegungen entspannt
- Übe an unterschiedlichen Orten
. - Leg nach 2 max. 3 Wiederholungen eine Pause ein
- Beginn und Beende jede Trainingseinheit mit einem klaren Start- und Endsignal
- Geh zum nächsten Trainingsschritt sobald dein Hund den aktuellen verstanden hat
Weiter unten findest du dieses und das Folgende auch noch einmal in einer Video-Anleitung
ZUM AUFBAU
1. TRAININGSSCHRITT: Verknüpfung Marker = Keks
- Nimm 3 bis 10 Leckerchen in eine Hand und halte diese hinter deinen Rücken
- Gib dein Markersignal und warte 1 Sekunde
(erwarte aber kein bestimmtes Verhalten von deinem Hundes) - Nimm die Hand nach vorne und gib deinem Hund EIN Leckerchen aus der Hand
. - Halte deine Hand hinter den Rücken, gib dein Markersignal…
Und dies solange bis alle Kekse aufgebraucht sind
Danach folgt erst einmal eine Pause.
In der Regel hat dein Hund nach 2 oder 3 Wiederholungen verstanden, dass auf dein Signal ein Keks folgt und du kannst zum nächsten Schritt übergehen.
2. TRAININGSSCHRITT: Verknüpfung Marker = Keks, egal was dein Hund tut
Nun ist es wichtig, dass du den Übergabeort jedes Mal leicht veränderst. Dazu beginnst du wie oben, gibst deinem Hund den Keks aber nun
- mal links von dir
- mal rechts von dir
- mal zwischen deinen Beinen
- mal hinter dir
So muss sich dein Hund immer ein wenig bewegen und verknüpft gar nicht erst, dass er sich hinsetzen muss, um den Marker und den Keks zu bekommen.
3. TRAININGSSCHRITT: Dein Hund hat die Verknüpfung verstanden
Mit diesem nächsten Schritt überprüfst du, ob die Verknüpfung stattgefunden hat.
Auch hier beginnst du wieder mit den Leckerchen hinter deinem Rücken. Diesmal wirfst du den Keks nach dem Marker aber auf den Boden. Zu Beginn direkt bei dir, später darf es auch etwas weiter weg sein.
Kurz bevor dein Hund den Keks fertig gefressen hat und zu dir hochschauen würde, gibst du dein nächstes Markersignal.
- Dein Hund schaut dich erwartungsvoll an:
Toll er hat’s verstanden und du wirfst den nächsten Keks auf den Boden
. - Dein Hund zeigt keine grosse Reaktion:
Dein Hund bekommt den Keks trotzdem, ihr geht aber noch einmal zu Trainingsschritt 2 zurück
Auch dies wiederholst du über 2 bis 3 Trainingseinheiten.
4. TRAININGSSCHRITT: Der Weiterausbau
Nun soll die Zeit zwischen deinem Markersignal und dem Keks verlängert werden. Dazu nutzt du variable Verlängerungszeiten, indem du innerlich zum Beispiel wie folgt zählst:
- Marker – 1, 2 – Keks
- Marker – 1 – Keks
- Marker – 1, 2, 3 – Keks
- Marker – 1, 2 – Keks
- Marker – 1, 2 – Keks
- Marker – 1, 2, 3, 4 – Keks
- Marker – 1 – Keks
- …
So lernt dein Hund kein Muster und es fällt ihm auch leichter, länger auf den Keks zu warten.
Denke auch hier daran: Beweg bis zum Geben des Kekses weder Körper, Füsse noch Hände. Du würdest ihn sonst aus seiner Konzentration bringen. Und gib ihm auch hier den Keks wieder so, dass er sich bewegen muss.
5. TRAININGSSCHRITT: Der Ausbau geht weiter
Nun werden weitere Kriterien verändert.
Du hast die Kekse nicht mehr in deiner Hand sondern
- in deiner Tasche
- in einem Schälchen neben dir
- in einem Schälchen ein paar Schritte von dir entfernt
Beweg deine Hand auch hier erst nach dem Markersignal zum Keks und verlängere die Zeit dazwischen variabel.
Die Trainingssituationen werden verändert. Du gibst dein Markersignal
- wenn dein Hund seine Aufmerksamkeit nicht mehr zu 100% bei dir hat
- in leicht steigender Ablenkungen
- in unterschiedlichen Positionen von dir (sitzend, liegend, neben oder vor dem Hund…)
- während du dich bewegst
- …
Denke auch hier daran, dass du immer nur ein Detail veränderst und dafür die anderen Kriterien leichter hältst. Wenn du also zum Beispiel beginnst, deine Position zu verändern, gibst du den Keks wieder etwas schneller.
6. TRAININGSSCHRITT und folgende
Nun seid ihr soweit, dass du dein Markersignal nutzen kannst. Beginn möglichst einfach und nutze Dinge, die dein Hund schon gut und gerne kann wie ein Sitz oder ein einfacher Rückruf.
Daneben kannst du aber auch alles markern und belohnen, was dein Hund von sich aus Tolles zeigt.
Wenn du deinen Hund auf Distanz belohnen möchtest, kannst du ihm den Keks nun auch zuwerfen. Und du kannst auch beginnen unterschiedliche Belohnungen zu nutzen wie
- ein gemeinsames Spiel
- ein geworfenes Spieli
- ableinen
- zum Hundekumpel lassen
- …
Hast du all diese Schritte durchlaufen, steht euch die Welt des Markertrainings offen und du kannst beginnen, deinem Hund mit Hilfe des Markers neue Verhalten und Tricks beizubringen. Siehe dazu auch „Formen und Einfangen von Verhalten„
VIDEO-ANLEITUNG
Das nachfolgende Video zeigt dir noch einmal die einzelnen Schritte und was dabei zu beachten ist.
Denk aber daran: Das ,was du hier am Stück siehst, sind viele einzelne Trainingsschritte, die du einzeln und über mehrere Tage mit deinem Hund durchlaufen musst.
Klick auf das Bild
Lass dich auch nicht verunsichern, wenn euch nicht gleich Alles von Anfang an gelingt. Denn nicht nur dein Hund sondern auch du müssen das Neue erst lernen. Eine grosse Hilfe ist es, dies alles erst einmal mit einem menschlichen Partner zu üben und sich immer wieder zu filmen.
Und nun wünsche ich dir und deinem Hund viel Spass beim Aufbau des Markersignals. Egal, ob du dazu ein Wort, ein Geräusch oder den Klicker verwendest.
Weiterführender Link
Arbeiten mit dem Markersignal
© 2018/2021 – Teamschule – Monika Oberli
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