Heute beschäftigen wir uns mit Verhalten deines Hundes, die von dir oder deinem Umfeld nicht erwünscht sind.
Dein Hund wird dieses Verhalten vermutlich nicht erst seit gestern zeigen. Deshalb braucht es auch eine Weile, bis er diese, für ihn passenden alten Gewohnheiten ablegen kann. Du kannst ihn jedoch mit tollen Belohnungen unterstützen, so dass er schneller umlernen kann.
Denn je mehr du so trainierst, dass dabei positive Emotionen, Gefühle und Bewertungen entstehen, desto leichter wird es deinem Hund fallen, sein Verhalten zu verändern. Und fühlt sich dadurch die Annäherung besser an, dann wird er sich zukünftig nicht mehr darüber aufregen sondern sich stattdessen dir zuwenden und seine Belohnung abholen.
Deshalb ist es wichtig, dass gerade zu Beginn des Trainings, die Belohnung richtig hochwertig ist, was ich mit dem folgenden Sinnbild verdeutlichen möchte.
DAS VERHALTENSHAUS UND SEINE BELOHNUNGEN
Stell dir ein Haus vor, das aus Parterre, Keller und Dachgeschoss besteht.

- Der Keller versinnbildlicht den Ort, wo die unerwünschten Verhalten deines Hundes auftreten
. - Im Erdgeschoss zeigt dein Hund all die Verhalten, welche du dir vom fertig ausgebildeten Hund wünscht
. - Im ersten Stock ist Partystimmung für den Neuling oder Umlerner angesagt. Deshalb wird dein Hund sehr gerne ein Verhalten zeigen, welches ihn dorthin bringt, wo die tollen Belohnungen auf ihn warten.
BELOHNUNGEN, DASS SICH DIE BALKEN BIEGEN
Nehmen wir an, dein Hund zeigt bei Hundebegegnungen Verhalten, die du dem Kellerverhalten zuordnen würdest. Dank deines Trainings siehst du aber nun erstmals erste Ansätze des erwünschten Verhalten, für die er von dir 08/15 Belohnungen erhält. Damit schafft dein Hund es auch tatsächlich das Verhalten aus dem Erdgeschoss zu lernen. Aber bei jedem Rückschritt – und den wird es zwangsläufig geben – wird er gleich wieder im Kellerverhalten landen. Und die Motivation wieder nach oben zu klettern, wird sich danach in Grenzen halten.
Setzt du jedoch solche Belohnung ein, die ihn in Partylaune bringen, fällt er aus dem 1. Stock höchstens bis ins Erdgeschoss zurück und er kommt gar nicht erst in Versuchung, das alte, unerwünschte Verhalten zu zeigen. Dafür wird er ganz viel dran setzen, um wieder ins obere Stockwerk zu gelangen.
SO GEHT ES WEITER
Sobald dein Hund das Verhalten im ersten Stock zuverlässig zeigt und kaum mehr ins Erdgeschoss zurückfällt, kannst du die Belohnungshäufigkeit und -qualität sukzessive reduzieren. Dies mit dem Ziel, ihn langsam ins Parterre zu begleiten. Dadurch werden Hundebegegnungen mit der Zeit ganz normal ablaufen und ihr könnt euch gefahrlos im Erdgeschoss, dem Normalverhalten, aufhalten.
Deshalb ist es auch ganz wichtig, um beim obigen Beispiel zu bleiben, dass du zu Beginn deinen Hund für JEDES Auftauchen eines Hund belohnst, selbst wenn er bei diesem nicht ausgelöst hätte. Denn das sind die Momente, wo er am leichtesten lernt, da Aufregung und Stress wegfallen. Und je öfter er so gelernt hat, wenn ich mich bei Hundesichtung abwende, dann gibt es eine tolle Belohnung, desto eher kann er dies auch bei schwierigeren Begegnungen zeigen.
Hinzu kommt, dass wir gerade zu Beginn oft gar nicht immer wissen, auf welche Hunde unser Hund reagieren wird.
DIE BESTE BELOHNUNG FÜR DEINEN HUND
Welche die beste Belohnung für deinen Hund ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Denn einerseits hängt dies von dessen Vorlieben ab, aber auch, was er mit seinem Verhalten erreichen will (ein trockener Keks ins Maul gesteckt oder ein einfaches Lob ist keine passende Belohnung, wenn er gerade eine Katze jagen wollte). Aber auch der aktuelle Ausbildungsstand sowie die Situation in der ihr euch gerade befindet, spielt dabei eine massgebliche Rolle.
Hier findest du einige Ideen für Belohnungen und wie du sie idealerweise verwendest „Die Belohnungshierarchie deines Hundes„
Und ganz wichtig, freu dich neben der Belohnung riesig und vor allem echt über jeden noch so kleinen Erfolg deines Hundes. Denn dies wird ihn so stolz machen, dass er das Verhalten gerne wiederholt.
© 2021 – Teamschule – Monika Oberli










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