Alkohol

Auch bei Hund und Katze kann Alkohol zu Vergiftungen führen. Es gibt jedoch keine genauen Mengenangaben, ab wann dies für Hunde und Katzen gilt.
Der Tierarzt Ralph Rückert gibt in seinem Artikel für gesunde/erwachsene Hunde die folgende Maximaldosierung für den Silvester-Eierlikör an:
Faktor1 x Körpergewicht x 100 / Prozent des zu verabreichenden Alkohols
1 bis 25 kg Körpergewicht Faktor = 0,4 / zwischen 26 und 50 Kilo Faktor = 0,3 / ab 50 kg Faktor = 0,2
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, Teilnahmslosigkeit, Kollaps, Austrocknung und Bewusstlosigkeit
Avocado

Das in vielen Avocados enthaltene Persin kann bei Hund und Katze zu gefährlichen Vergiftungssymptomen führen. Das Gift befindet sich in der Frucht. Den höchsten Gehalt findet sich im Kern und der Schale.
Körperliche Beschwerden sind:
Der hohe Fettgehalt kann zu Durchfall und Erbrechen führen. Bei entsprechender Menge treten auch schwere Vergiftungssymptome (Herzmuskelstörung) auf, was zum Tod führen kann.
Der Hund einer Kollegin hat nur mit viel Glück und dank einer sofortigen, längeren tierärztlichen Behandlung überlebt, nachdem sie eine Avocado gefressen hat.
Blauschimmel-Käse

Käse wie Roquefort, Gorgonzola oder der englische Stilton werden zur Bildung des Blauschimmel mit dem Pilz „Penicillium roqueforti“ geimpft.
Dieser ist für uns Menschen ungiftig. Für Hunde finden sich dazu unterschiedliche Aussagen, aber nichts Konkretes. Deshalb gibst du es vielleicht besser nicht oder höchstens in Kleinstmengen.
Gewürznelken

Nelken enthalten ätherische Öle, die je nach Herkunft und Qualität zwischen 15 bis 22% einer Nelke ausmachen. Von den Ölen macht der Hauptbestandteil Eugenol aus (ca. 85%), welches in der Leber abgebaut wird und von Katz und Hund schlechter verstoffwechselt wird.
Deshalb können bei Hunden bereits Vergiftungssymptome ab etwa 1,2 g Nelken (~12 Stück) auftreten. Für Katzen sind sie noch gefährlicher, da bei ihnen bereits 0,2g zu schweren Verläufen führen, dies entspricht ca. 1,5 Nelken.
Du brauchst dir aber keine Sorgen zu machen, wenn dein Tier mal ein Stück Lebkuchen erwischt, da hier die Mengen sehr gering sind.
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, Zittern, Krämpfe, braun verfärbtes Zahnfleisch, dunkler Urin, Tod durch Leberversagen
Gewürznelken zwischen Backe und Zahnfleisch gelegt sind übrigens eine tolle Hilfe, wenn wir Zahnschmerzen haben.
Rohe Hülsenfrüchte

Rohe Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen enthalten den Stoff Phasin (Lektine), welcher die roten Blutkörperchen verklebt. Bei Menschen kann bereits eine Handvoll Gartenbohnen tödlich wirken.
Gekocht sind sie jedoch unbedenklich, sollten aber trotzdem nicht in grossen Mengen verfüttert werden, da sie zu Blähungen und Bauchkrämpfen führen können. Auch während des Keimens verlieren die Hülsenfrüchte einen Teil ihrer Giftigkeit.
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, zum Teil aber auch blutiger Durchfall, Bauchkrämpfe, Kollaps
Kaffee – Koffein

Das Koffein im Kaffee, aber auch Cola oder Grüntee kann zu einer tödlichen Gefahr für deine Katze oder deinen Hund werden. Aber auch die Pflanze selbst ist nicht ungefährlich, da vorallem deren Bohnen.
Die tödliche Dosis liegt bei Hunden bei 110 mg/kg und bei Katzen bei 80mg/kg Körpergewicht, Vergiftungssymptome treten jedoch schon bei geringeren Mengen auf.
So viel mg sind je 100ml Getränk ca. enthalten:
- Kaffee 50 – 80mg
- Espresso ca. 132 mg
- Grüntee 10 – 25mg
- Schwarztee 25 – 50 mg
- Cola 10 mg
- Kaffeebohnen pro 100g 0.6g bis 4g
- Zum Kaffeesatz existieren unterschiedliche Angaben
Körperliche Beschwerden sind:
Allgemeines Unwohlsein, Hyperaktivität, hohe Atemfrequenz, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Nierenreizungen daher erhöhter Harndrang. Im schlimmsten Fall kann es sogar zum Auflösen der roten Blutkörperchen sowie Krämpfen, Lähmungen und Atemstörungen führen.
Kartoffeln und
Tomaten

Die grünen Stellen bei den Kartoffeln enthalten den Stoff Solanin. Dieser ist nicht nur für unsere Katzen und Hunde giftig sondern auch für uns.
Da Solanin durch Kochen nicht zerstört wird und ins Kochwasser übergeht, müssen diese Stellen vor dem Kochen weggeschnitten werden. Kartoffeln, die bereits stark treiben (1cm und länger) sollten jedoch nicht mehr verwertet werden, da auch an diesen Stellen Solanin entsteht. Ebenso sind rohe Kartoffeln nicht geniessbar.
Tomaten und andere Nachtschattengewächse enthalten ebenfalls Solanin. Süsskartoffeln hingegen gehören nicht dazu.
Körperliche Beschwerden sind:
Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Nierenreizungen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zum Auflösen der roten Blutkörperchen sowie Krämpfen, Lähmungen und Atemstörungen führen.
Macadamia-
Nüsse

Während viele Nusssorten für unsere Hunde sehr gesund sind, können die Macadamia-Nüssen bereits in kleinsten Mengen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Welches Gift die Nüsse für Hunde so gefährlich macht, ist noch unklar, denn das in den roh nicht-essbaren Sorten enthalten cyanogene Glykoside (Vorstufe zu Blausäure) wird durch das Kochen entfernt.
Eventuell sind aber auch wie bei den anderen Nüssen unsichtbare Pilze dafür verantwortlich.
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, Lethargie, Schwäche, Lähmungen in den Gliedmassen, Muskelzittern, Fieber, Allergische Reaktionen, Leberschäden
Siehe auch „Nüsse“ auf dieser Seite
Milchprodukte

Hunde und Katzen fehlt das das Enzym Laktase, welches für die Verdauung der in der Milch enthaltene Laktose verantwortlich ist. Dadurch gelangt der Milchzucker unverdaut in den Dickdarm.
Aus diesem solltest du deinem Hund weder Milch noch Rahm in grösseren Mengen verfüttern und schon gar nicht als Getränk anbieten. Butter, Joghurt, Hüttenkäse und viele Käsesorten werden hingegen in der Regel gut vertragen, da die meisten keine Laktose enthalten.
Körperliche Beschwerden sind:
Bauchschmerzen und Durchfall
Muskatnuss

Die Muskatnuss enthält ätherische und fettige Öle, welche bei Hund und Katze bereits in geringen Mengen zu gefährlichen Vergiftungserscheinungen führen (gilt übrigens auch für Menschen). Muskatnüsse enthalten neben Eugenol, Elemicin und Safrol auch das ebenso gefährliche Myristicin.
Während bei Erwachsenen „erst“ 3 toxisch wirken, reichen bei Kindern 2 und bei Hunden und Katzen je nach Grösse bereits 1 Muskatnuss.
Körperliche Beschwerden sind:
Bauchschmerze, Übelkeit, Durchfall, Abwesenheit, Benommenheit, Müdigkeit, Angst, Pupillenveränderungen, erhöhter Puls, Empfindungsstörungen, Schwindel, Halluzinationen, Zittern, Krämpfe, Lähmungserscheinungen, Tod
Nüsse
(Schimmelpilz)

Wenn Nüsse unsachgemäss hergestellt oder gelagert werden, besteht die Gefahr von Schimmelpilzen (das gilt übrigens auch für andere Lebensmittel) . Selbst wenn der Schimmel wenig gefährlich ist, sind es die durch den Abbau entstehenden Giftstoffe.
Weitere Informationen findest du hier: Tierklinik.de und deinetiere.com
Sowie hier ein Erfahrungsbericht
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen und Appetitlosigkeit, Zittern. Im weiteren Verlauf Gewichtsverlust, Blutungen, Apathie, Flüssigkeit im Bauchbereich, Unterkühlung, Leber- und Nierenschädigungen
Erdnüsse können bei einigen Hunden auch zu allergischen Reaktionen führen
Schokolade
(Kakao)

Das in Schokolade enthaltene Theobromin kann bei Hund und Katze ab einer bestimmten Menge zur Vergiftung bis hin zum Herzversagen führen. Dabei gilt, je dunkler die Schokolade desto mehr Theobromin ist darin enthalten. Dies gilt übrigens auch für alle anderen Kakao-Produkte.
Und so können schon 20 Gramm dunkle Schokolade pro Kilo Körpergewicht tödlich wirken. Bei Milchschokolade ist das Risiko um einiges geringer und weisse Schokolade enthält nur noch Spuren des giftige Theobromin.
Auf der Seite des Tierarztes Dr. Sommer findest du einen Rechner zur Ermittlung des Risikos
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, Durchfall, Zittern, Unruhe, Krämpfe, Lähmungen der Hintergliedmassen, Bewusstseinsstörungen
Schweinefleisch (roh)

Rohes Schweinefleisch kann den für Hunde und Katzen tödlichen Aujeszky-Virus enthalten. Dies gilt auch für das Fleisch vom Wildschwein. Durch Braten wird dieser Virus jedoch zerstört und das Fleisch kann unbedenklich verfüttert werden.
Körperliche Beschwerden sind:
Unruhe, Aggression (ähnlich wie Tollwut) oder im Gegenteil schlapp und antrieblos, Juckreiz, Erbrechen, Speicheln.
Ungefähr 2 Tage nach der Ansteckung kommt es zu Entzündungen im Gehirn und Rückenmark. Dies führt innerhalb weniger Tage zum Tod.
Steinobst

Die Früchte selbst sind ungefährlich. Ihre Kerne enthalten jedoch Blausäure, welche bereits in kleinen Mengen gefährlich ist. Wird der Stein zerbissen, kann diese Blausäure austreten. Weiter können die Steine innerlich zu Verletzungen und zu Darmverschluss führen.
Weitere Lebensmittel, die Blausäure enthalten: Bittermandeln, unreife Bambussprossen, Gartenbohne, Yams-/Maniokwurzel, Leinsamen. Durch Kochen wird Blausäure zerstört.
Körperliche Beschwerden sind:
Starke Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Erstickungsgefühle, Bittermandelgeruch der Ausatemluft. Bereits kleine Mengen können tödlich sein.
Walnuss /
Baumnuss

Wie bei anderen Nüssen können auch unreife Walnüsse (insbesondere deren grünen Schalen) mit einem unsichtbaren Pilz befallen sein.
Auch die äusserlich schwarz-braun verfärbten Nüssen sind betroffen. Da bei diesen der Pilz bereits ins Innere vorgedrungen sein kann, sind sie nicht mehr geniessbar.
Körperliche Beschwerden sind:
siehe Nüsse
Weintrauben Rosine/Sultanine

Für manche Hunde können Trauben und noch mehr Rosinen extrem giftig sein. Noch ist nicht genau bekannt, welche Stoffe die Reaktion auslösen und weshalb manche Hunde darauf reagieren und andere nicht. Auch bei Katzen wurden schon Vergiftungserscheinungen festgestellt.
Denke hier auch an die Rosinen in Gebäck, Christstollen oder Panethone.
Körperliche Beschwerden sind:
Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, veränderte Blutwerte, Lethargie, Nierenversagen.
Xylit
(Birkenzucker)

Dieser künstliche Süssstoff findet sich inzwischen in ganz vielen Süssigkeiten und Backwaren. Aber auch in Dingen, bei denen man es nie vermuten würde wie Zahnpasta, Ketchup, etc. Während dieser Süssstoff für uns unbedenklich ist, kann er für Hunde bereits in Kleinstmengen tödlich sein. Mehr dazu hier in diesem Artikel
Bei Katzen gilt dieser Stoff bis heute unbedenklich.
Körperliche Beschwerden sind:
Schwächeanfall, Krämpfe, Kreislaufkollaps, Leberversagen.
Zimt

Das im Zimt enthaltene Cumarin kann bereits in kleinen Mengen beim Hund zu Leberproblemen und Blutgerinnungsstörungen führen (findet ua. Verwendung bei Rattengift).
Während der teurere Ceylon-Zimt wenig bis kaum Cumarin enthält, kann der günstigere Cassia-Zimt bereits in kleinen Mengen gefährlich werden.
Körperliche Beschwerden sind:
Durchfall, Erbrechen, erhöhte Pulsfrequenz, Hecheln. Zimtöl kann zu Atemproblemen und beim Aufnehmen zu Schleimhautreizungen führen.
Besonders für Welpen, Senioren und kranken Hunden ist bei grösseren Mengen der Besuch beim TA zwingend
Zwiebeln und
Knoblauch

Ab einer bestimmten Mengen führen Zwiebeln und Knoblauch zu Magen-Darm-Entzündungen und zur Schädigung der roten Blutkörperchen. Bei Zwiebeln geht man bei Hunden von 5 bis 15g und bei Katzen sind es 5g pro Kilo Körpergewicht aus.
Bei Knoblauch geht man bei beiden von 5g/kg Körpergewicht aus.
Daher schadet es deinem Hund nicht, wenn er mal etwas von deinem Essen mit Zwiebeln und Knoblauch bekommt. Er sollte es jedoch nicht in grossen Mengen und schon nicht über einen längeren Zeitraum bekommen.
Hingegen reagieren an Diabetes erkrankte Tiere oder jene, die eine Leberverfettung haben, empfindlicher.
Körperliche Beschwerden sind:
Es beginnt mit Erbrechen und Durchfall. Später kommt es zu schlechtem Allgemeinbefinden, Koordinationsstörungen, blasser Schleimhaut, dunklem Urin, erhöhter Herz- und Atemfrequenz bis hin zum Tod.
SONSTIGE GEFAHREN VON LEBENSMITTELN
Kauartikel

Kauartikel sind eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit für Hunde. Aber es gibt auch hier ein paar Punkte zu beachten:
- Viele Kauartikel sind sehr fetthaltig, was den Magen und das Gewicht belasten
- Je nach Trockenverfahren entstehen Schadstoffe
- Sehr harte Kauartikel wie Kaffeeholz, Geweihe etc. können zu Zahnschäden führen
Knochen

Obwohl Hunde und Katzen Knochen fressen dürfen, gibt es doch ein paar Einschränkungen:
So dürfen keine gekochten Knochen verfüttert werden, da diese splittern. Auch rohe Knochen von Schweinen sind verboten. Und an den harten Beinknochen können die Zähne splittern. Selbst Markknochen sind nicht unbedenklich wie weiter unten ausgeführt.
Dazu muss sich das Tier bzw. dessen Vertrauungstrakt erst an Knochen gewöhnen. Und es muss auch gleichzeitig ausreichend Fleisch mit gefüttert werden, damit die Verdauung angeregt wird. Hier ein ausführlicher Beitrag zu diesem Thema
Gefahren sind:
Verletzungen durch spitze oder harte Knochen, Durchfall und Erbrechen, Knochenkot
Maiskolben

Hunde sollten keine ganze Maiskolben oder Maiskolbenstücke fressen, egal ob roh oder gegrillt. Da verschluckte Strunkstücke nicht verdaut werden, können sie zu Darmperforation oder Darmverschluss führen. Beides macht eine nicht ungefährliche Operation notwendig. Und auch wenn Mais nicht giftig ist, haben die Maiskörner kaum einen Mehrwert, da Hunde diese praktisch unverwertet wieder ausscheiden.
Markknochen

Beinscheiben sind ein gesundes Fressen für Hunde, denn sie bestehen aus ganz viel Fleisch und leckerem Mark im Knochen. Aber gerade der Knochen ist nicht ungefährlich.
Einerseits kann sich der Hund beim Auslecken an den scharfen Kanten verletzen oder gar mit der Zunge hängen bleiben. Dazu ist der Knochen so hart, dass es durch Nagen zu Zahnschäden kommen kann. Der Knochen hat sich aber auch schon über Unterkiefer geschoben und kann dann oft nur noch in einer Narkose durch den Tierarzt entfernt werden.
Hier das Beispiel eines Hundes, bei dem der Knochen operativ entfernt werden musste.
Meine Hunde bekommen die Beinscheiben daher nur unter Aufsicht und das Mark gebe ich ihnen separat.
Das alles ist nur eine kleine Auswahl, deshalb schau genau hin, was du deinem Tier zu fressen gibst.
Du kennst aber auch dein Tier am Besten und kannst abschätzen wie gross die Gefahr ist, dass es diese Dinge frisst, wenn sie irgendwo herumstehen. Oder ob er Dinge tatsächlich schluckt. Meine Hunde bekommen zum Beispiel regelmässig Beinscheiben, ich nehme ihnen aber den Knochen weg, sobald sie das Fleisch gefressen kann .
Auch andere Dinge im Haushalt können für deinen Hund gefährlich werden. Deshalb findest du hier im Blog auch eine Übersicht giftiger und nach heutigem Wissenstand ungiftiger Pflanzen.
© 2021 Monika Oberli, Teamschule.ch










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