Alkohol

Auch bei Hund und Katze kann Alkohol zu Vergiftungen führen. Es gibt jedoch keine genauen Mengenangaben für Hund und Katze. Der Tierarzt Ralph Rückert gibt jedoch für gesunde/erwachsene Hunde die folgende Maximaldosierung für den Silvester-Eierlikör an:
Faktor1 x Körpergewicht x 100 / Prozent des zu verabreichenden Alkohols
1 bis 25 kg Körpergewicht Faktor = 0,4 / zwischen 26 und 50 Kilo Faktor = 0,3 / ab 50 kg Faktor = 0,2
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, Teilnahmslosigkeit, Kollaps, Austrocknung und Bewusstlosigkeit
Avocado

Das in vielen Avocados enthaltene Persin kann bei Hund und Katze zu gefährlichen Vergiftungssymptomen führen. Das Gift ist sowohl in der Pflanze, Frucht als auch Kern enthalten.
Körperliche Beschwerden sind:
Durchfall und Erbrechen, bei entsprechender Menge auch schwere Vergiftungssymptome bis hin zum Tod.
Der Hund einer Kollegin hat nur mit viel Glück und dank einer sofortigen, längeren TA-Behandlung überlebt.
Blauschimmel-Käse

Käse wie Roquefort, Gorgonzola oder der englische Stilton werden zur Bildung des Blauschimmel mit dem Pilz „Penicillium roqueforti“ geimpft.
Dieser ist für uns Menschen ungiftig. Ob es für Tiere auch so ist, gibt es unterschiedliche Aussagen. Deshalb vielleicht besser nicht oder höchstens in Kleinstmengen geben.
Rohe Hülsenfrüchte

Rohe Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen enthalten den Stoff Phasin (Lektine), welche die Hunde nicht abbauen können. Gekocht und in kleinen Mengen sind sie jedoch unbedenklich.
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, zum Teil aber auch blutiger Durchfall, Bauchkrämpfe, Kollaps
Kaffee – Koffein

Das Koffein im Kaffee, aber auch Cola oder Grüntee kann eine tödliche Gefahr für deine Katze oder deinen Hund darstellen. Aber auch die Pflanze ist nicht ungefährlich, insbesondere die Bohnen.
Die tödliche Dosis liegt bei Hunden bei 110 mg/kg und bei Katzen bei 80mg/kg Körpergewicht. So viel mg sind je 100ml Getränk enthalten:
- Kaffee 50 – 80mg
- Espresso ca. 132 mg
- Grüntee 10 – 25mg
- Schwarztee 25 – 50 mg
- Cola 10 mg
- Kaffeebohnen pro 100g 0.6g bis 4g
- Zum Kaffeesatz existieren unterschiedliche Angaben
Körperliche Beschwerden sind:
Allgemeines Unwohlsein, Hyperaktivität, hohe Atemfrequenz, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Nierenreizungen daher erhöhter Harndrang. Im schlimmsten Fall kann es sogar zum Auflösen der roten Blutkörperchen sowie Krämpfen, Lähmungen und Atemstörungen führen.
Kartoffeln und
Tomaten

Die grünen Stellen enthalten den Stoff Solanin, welcher wie bei uns auch für Hund und Katze giftig ist. Da Solanin durch Kochen nicht zerstört wird und ins Kochwasser übergeht, müssen diese Stellen vor dem Kochen weg geschnitten werden. Und auch Tiere dürfen die Kartoffeln nur gekocht essen. Auch Tomaten und andere Nachtschattengewächse enthalten Solanin. Süsskartoffeln hingegen gehören nicht dazu.
Kartoffeln, die bereits stark treiben (1cm und länger) sollten nicht mehr verwertet werden.
Körperliche Beschwerden sind:
Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Nierenreizungen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zum Auflösen der roten Blutkörperchen sowie Krämpfen, Lähmungen und Atemstörungen führen.
Macadamia-
Nüsse

Während viele Nusssorten für unsere Hunde sehr gesund sind, können bei den Macadamia-Nüssen bereits kleine Mengen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Welches Gift die Nüsse für Hunde so gefährlich macht, ist noch unklar. Eventuell sind auch unsichtbare Pilze wie bei den Nüssen verantwortlich.
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, Lethargie, Schwäche, Lähmungen in den Gliedmassen, Muskelzittern, Fieber, Allergische Reaktionen, Leberschäden
Siehe auch Nüsse
Milchprodukte

Hunde und Katzen fehlt das das Enzym Laktase, welches für die Verdauung der in der Milch enthaltene Laktose verantwortlich ist. Dadurch gelangt der Milchzucker unverdaut in den Dickdarm.
Deshalb solltest du deinem Hund weder Milch noch Rahm in grösseren Mengen verfüttern und schon gar nicht als Getränk anbieten. Butter, Joghurt, Hüttenkäse und viele Käsesorten werden hingegen in der Regel gut vertragen, da diese meistens keine Laktose enthalten.
Körperliche Beschwerden sind:
Bauchschmerzen und Durchfall
Muskatnuss

Die Muskatnuss enthält ätherische und fettige Öle, welche bei Hund und Katze in grösseren Mengen zu Halluzinationen und Vergiftungserscheinungen führen (gilt übrigens auch für Menschen).
Hunde und Katzen reagieren auf das enthaltene Myristicin je nach Grösse bereits ab einer Menge von etwa fünf Gramm.
Körperliche Beschwerden sind:
Abwesenheit, Benommenheit, Müdigkeit, Angst, Pupillenveränderungen, schneller Pulsschlag, Empfindungsstörungen, Schwindel, Halluzinationen, Zittern, Krämpfe, Lähmungserscheinungen, Tod
Nelken

Nelken enthalten ätherische Ölen, wobei den grössten Teil Eugenol ausmacht (bis zu 85%). Es handelt sich dabei um ein Phenol welches in der Leber verstoffwechselt werden muss.
Bei Hunden können Vergiftungssymptome ab etwa 1,2 g Nelken (~12 Stück) auftreten, Für Katzen sind sie jedoch noch viel gefährlicher, da hier bereits 0,2g zu schweren Verläufen führen, dies entspricht 1,5 Nelken.
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, Zittern, Krämpfe, braun verfärbtes Zahnfleisch, dunkler Urin, Tod durch Leberversagen
Nüsse
(Schimmelpilz)

Durch unsachgemässe Herstellung oder Lagerung können Nüsse (aber auch andere Lebensmittel) von Schimmelpilzen befallen werden. Der Schimmel selbst ist in der Regel wenig gefährlich, dafür umso mehr die durch den Abbau entstehenden Giftstoffe.
Weitere Informationen findest du hier: Tierklinik.de und deinetiere.com
Sowie hier ein Erfahrungsbericht
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen und Appetitlosigkeit, Zittern. Im weiteren Verlauf Gewichtsverlust, Blutungen, Apathie, Flüssigkeit im Bauchbereich, Unterkühlung, Leber- und Nierenschädigungen
Erdnüsse können bei einigen Hunden auch zu allergischen Reaktionen führen
Schokolade
(Kakao)
Das in Schokolade enthaltene Theobromin kann bei Hund und Katze zu Herzversagen führen. Dabei gilt, je dunkler die Schokolade desto mehr Theobromin ist darin enthalten. Dies gilt übrigens auch für alle anderen Kakao-Produkte.
Und so können schon 20 Gramm dunkle Schokolade pro Kilo Körpergewicht tödlich wirken. Bei Milchschokolade ist das Risiko um einiges geringer und weisse Schokolade enthält nur noch Spuren des giftige Theobromin.
Auf der Seite des Tierarztes Dr. Sommer findest du einen Rechner zur Ermittlung des Risikos
Körperliche Beschwerden sind:
Erbrechen, Durchfall, Zittern, Unruhe, Krämpfe, Lähmungen der Hintergliedmassen, Bewusstseinsstörungen
Schweinefleisch (roh)
Rohes Schweinefleisch kann den für Hunde und Katzen tödlichen Aujeszky-Virus enthalten. Dies gilt auch für das Fleisch vom Wildschwein. Durch Braten wird dieser Virus jedoch zerstört und das Fleisch kann unbedenklich verfüttert werden.
Körperliche Beschwerden sind:
Unruhe, Aggression (ähnlich wie Tollwut) oder im Gegenteil schlapp und antrieblos, Juckreiz, Erbrechen, Speicheln.
Ungefähr 2 Tage nach der Ansteckung kommt es zu Entzündungen im Gehirn und Rückenmark. Dies führt innerhalb weniger Tage zum Tod.
Steinobst
Die Früchte selbst sind ungefährlich, deren Kerne enthalten jedoch Blausäure, welche bereits in kleinen Mengen gefährlich ist. Wird der Stein zerbissen, kann die Blausäure austreten. Weiter können die Steine innerlich zu Verletzungen und zu Darmverschluss führen.
Weitere Lebensmittel, die Blausäure enthalten: Bittermandeln, unreife Bambussprossen, Gartenbohne, Yams-/Maniokwurzel, Leinsamen. Durch Kochen wird Blausäure zerstört.
Körperliche Beschwerden sind:
Starke Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, Erstickungsgefühle, Bittermandelgeruch der Ausatemluft. Bereits kleine Mengen können tödlich sein.
Walnuss /
Baumnuss
Wie bei anderen Nüssen können auch unreife Walnüsse (insbesondere deren grünen Schalen) mit einem unsichtbaren Pilz befallen sein.
Auch die äusserlich schwarz-braun verfärbten Nüssen sind betroffen. Da bei diesen der Pilz bereits ins Innere vorgedrungen sein kann, sind sie nicht mehr geniessbar.
Körperliche Beschwerden sind:
siehe Nüsse
Weintrauben Rosinen/Sultaninen
Für manche Hunde können Trauben und noch mehr Rosinen extrem giftig sein. Noch ist nicht genau bekannt, welche Stoffe die Reaktion auslösen und weshalb manche Hunde darauf reagieren und andere nicht. Auch bei Katzen wurden schon Vergiftungserscheinungen festgestellt.
Körperliche Beschwerden sind:
Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, veränderte Blutwerte, Lethargie, Nierenversagen.
Xylit
(Birkenzucker)
Dieser künstliche Süssstoff findet sich inzwischen in ganz vielen Süssigkeiten und Backwaren. Aber auch in Dingen, bei denen man es nie vermuten würde wie Zahnpasta, Ketchup, etc. Während dieser Süssstoff für uns unbedenklich ist, kann er für Hunde bereits in Kleinstmengen tödlich sein. Mehr dazu hier in diesem Artikel
Bei Katzen gilt dieser Stoff bis heute unbedenklich.
Körperliche Beschwerden sind:
Schwächeanfall, Krämpfe, Kreislaufkollaps, Leberversagen.
Zimt
Das im Zimt enthaltene Cumarin kann bereits in kleinen Mengen beim Hund zu Leberproblemen und Blutgerinnungsstörungen führen (findet ua. Verwendung bei Rattengift).
Während der teurere Ceylon-Zimt wenig bis kaum Cumarin enthält, kann der günstigere Cassia-Zimt bereits in kleinen Mengen gefährlich werden.
Körperliche Beschwerden sind:
Durchfall, Erbrechen, erhöhte Pulsfrequenz, Hecheln. Zimtöl kann zu Atemproblemen und beim Aufnehmen zu Schleimhautreizungen führen.
Besonders für Welpen, Senioren und kranken Hunden ist bei grösseren Mengen der Besuch beim TA zwingend
Zwiebeln und
Knoblauch
Ab einer bestimmten Mengen führen Zwiebeln und Knoblauch zu Magen-Darm-Entzündungen und zur Schädigung der roten Blutkörperchen. Bei Zwiebeln geht man bei Hunden von 5 bis 15g und bei Katzen sind es 5g pro Kilo Körpergewicht aus.
Bei Knoblauch geht man bei beiden von 5g/kg Körpergewicht aus.
Daher schadet es deinem Hund nicht, wenn er mal etwas von deinem Essen mit Zwiebeln und Knoblauch bekommt. Er sollte es jedoch nicht in grossen Mengen und schon nicht über einen längeren Zeitraum bekommen.
Hingegen reagieren an Diabetes erkrankte Tiere oder jene, die eine Leberverfettung haben, empfindlicher.
Körperliche Beschwerden sind:
Es beginnt mit Erbrechen und Durchfall. Später kommt es zu schlechtem Allgemeinbefinden, Koordinationsstörungen, blasser Schleimhaut, dunklem Urin, erhöhter Herz- und Atemfrequenz bis hin zum Tod.
SONSTIGE GEFAHREN VON LEBENSMITTELN
Kauartikel

Kauartikel sind eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit für Hunde. Aber es gibt auch hier ein paar Punkte zu beachten:
- Viele Kauartikel sind sehr fetthaltig, was den Magen und das Gewicht belasten
- Je nach Trockenverfahren entstehen Schadstoffe
- Sehr harte Kauartikel wie Kaffeeholz, Geweihe etc. können zu Zahnschäden führen
Knochen

Obwohl Hunde und Katzen Knochen fressen dürfen, gibt es doch ein paar Einschränkungen:
So dürfen keine gekochten Knochen verfüttert werden, da diese splittern. Auch rohe Knochen von Schweinen sind verboten. Und an den harten Beinknochen können die Zähne splittern. Selbst Markknochen sind nicht unbedenklich wie weiter unten ausgeführt.
Dazu muss sich das Tier bzw. dessen Vertrauungstrakt erst an Knochen gewöhnen. Und es muss auch gleichzeitig ausreichend Fleisch mit gefüttert werden, damit die Verdauung angeregt wird. Hier ein ausführlicher Beitrag zu diesem Thema
Gefahren sind:
Verletzungen durch spitze oder harte Knochen, Durchfall und Erbrechen, Knochenkot
Maiskolben

Hunde sollten keine ganze Maiskolben oder Maiskolbenstücke fressen, egal ob roh oder gegrillt. Da verschluckte Strunkstücke nicht verdaut werden, können sie zu Darmperforation oder Darmverschluss führen. Beides macht eine nicht ungefährliche Operation notwendig. Und auch wenn Mais nicht giftig ist, haben die Maiskörner kaum einen Mehrwert, da Hunde diese praktisch unverwertet wieder ausscheiden.
Markknochen

Beinscheiben sind ein gesundes Fressen für Hunde, denn sie bestehen aus ganz viel Fleisch und leckerem Mark im Knochen. Aber gerade der Knochen ist nicht ungefährlich.
Einerseits kann sich der Hund beim Auslecken an den scharfen Kanten verletzen oder gar mit der Zunge hängen bleiben. Dazu ist der Knochen so hart, dass es durch Nagen zu Zahnschäden kommen kann. Der Knochen hat sich aber auch schon über Unterkiefer geschoben und kann dann oft nur noch in einer Narkose durch den Tierarzt entfernt werden.
Hier das Beispiel eines Hundes, bei dem der Knochen operativ entfernt werden musste.
Meine Hunde bekommen die Beinscheiben daher nur unter Aufsicht und das Mark gebe ich ihnen separat.
Das alles ist nur eine kleine Auswahl, deshalb schau genau hin, was du deinem Tier zu fressen gibst.
Du kennst aber auch dein Tier am Besten und kannst abschätzen wie gross die Gefahr ist, dass es diese Dinge frisst, wenn sie irgendwo herumstehen. Oder ob er Dinge tatsächlich schluckt. Meine Hunde bekommen zum Beispiel regelmässig Beinscheiben, ich nehme ihnen aber den Knochen weg, sobald sie das Fleisch gefressen kann .
Auch andere Dinge im Haushalt können für deinen Hund gefährlich werden. Deshalb findest du hier im Blog auch eine Übersicht giftiger und nach heutigem Wissenstand ungiftiger Pflanzen.
© 2021 Monika Oberli, Teamschule.ch
Pingback: Giftige Pflanzen mit K | TeamSchule für Mensch und Hund