…das darfst du ihm auf keinen Fall durchgehen lassen!
Das hast du vermutlich auch schon zu hören bekommen. Aber stimmt das wirklich, macht dein Hund Dinge, um DICH auzutesten?
Nur weil dein Hund deine imaginäre Linie überschreitet, ist er noch lange nicht dominant und schon gar nicht ist sein Verhalten gegen dich gerichtet.
Natürlich testet ein Hund im Spiel mit einem anderen Hund schon mal aus, wie weit er gehen darf oder ob er ihm den Knochen nicht doch irgendwie abluchsen kann. Und er sagt auch mal „Nein“ zu Dingen, die du von ihm möchtest.
Aber dies aus Gründen, die für ihn wichtig sind und nicht weil er dich austesten oder sich dir widersetzen möchte will. Und schon gar nicht dich ärgern.
Sein Verhalten ist nämlich nicht GEGEN dich und deine Wünsche gerichtet, sondern wird von seinen eigenen Bedürfnissen und Interessen beeinflusst. Dabei überlegt er sich auch nicht, was dies bei dir auslösen könnte.
Es sind Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Ideen und nicht unsere Marionetten.
Deshalb darf ein Hund auch „Nein“ sagen oder erwarten, dass du ihn seiner Beschäftigung für einen Moment weiter nachgehen lässt, bevor er sich dir zuwendet. Er muss sich doch noch genügend oft den deinen anpassen.
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DEIN HUND KANN OFT NICHT ANDERS
Gerade in der Pubertät ist das Gehirn ganz oft wegen Umbaus kurzfristig geschlossen. Da kann er gar manchmal gar nicht vernünftig denken. Und Signale, die er vorher aus dem FF kannte, sind für ihn im Moment einfach ein Buchstaben-Salat.
Und auch wenn er nicht gerade in der Pubertät steckt, ist er ja vielleicht gerade ganz auf etwas anderes konzentriert und hört dich gar nicht.
Und sind seine Ohren für eine Weile tatsächlich auf Durchzug gestellt, mach dir eure Beziehung nicht kaputt, indem du mit ihm schimpfst oder gar aversive Werkzeuge einsetzt. Nutz dann einfach ein Weile die Schleppleine und, verlang etwas weniger von deinem Hund oder nur Dinge, die er mag. Und geniess einfach die gemeinsamen Momente wo er ganz bei dir ist und Spass mit dir hat.
Denn irgendwann ist auch diese Phase vorüber und eure Bindung noch enger wie zuvor.
SELBSTÄNDIGE HUNDE SIND TOLL
Denn sie zeigen, dass dein Hund sich bei dir sicher fühlt und deshalb auch den Mut zum Erkunden und Erleben hat. Deshalb lass deinen Hund auch gerne eigene Entscheidungen treffen und geh auf seine Ideen und Bedürfnisse ein, dort wo es nicht gefährlich ist oder zwingende Gründe dagegen sprechen.
ABER ER MACHT ES DOCH BEWUSST
Aber was, wenn er mich dabei so herausfordernd anschaut oder gar noch zu spielen beginnt? Dann macht er dies doch ganz bewusst oder etwa nicht?
Diese Signale sind meist ein Zeichen dafür, dass dein Hund in einem Konflikt steckt, zwischen dem, was du möchtest und dem was er gerade kann. Oder er versteht in dem Moment tatsächlich nicht, was du gerade von ihm möchtest.
Und manchmal versucht er dann den Konflikt zu lösen, indem er vermeintliches Spielverhalten oder sonstige Verhalten wie Bellen, Hochspringen oder in die Leine beissen zeigt. Das nennt man dann aber Übersprungshandlung oder aber auch „Fiddlen“, was beides zu den Konfliktsignalen zählt.
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Wenn du also in Zukunft eines dieser Verhalten bei deinem Hund siehst, dann überlege dir, was die Ursache dafür sein kann. So verhinderst du, ihm Dinge zu unterstellen, die ihm nicht gerecht werden.
© 2018 – Monika Oberli, Teamschule
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