Führung sollte aus dem Verständnis der Bedürfnisse derjenigen entstehen,die davon betroffen sind! Marian Anderson
WIE ALLES BEGANN
Als Jugendliche war ich oft mit Nachbarshunden unterwegs und durfte sogar zwei Würfe begleiten. Nach Beruf und Kindern fehlte mir die Zeit, doch als die Jungs zur Schule gingen, sehnte ich mich wieder nach hündischer Begleitung. So ging ich regelmässig mit Hunden aus dem nahen Tierheim spazieren.
Dann kam Sandro – ein 7 1/2 jähriger Collie-Appenzeller-Mix! Und es war Liebe auf den ersten Blick – auf beiden Seiten. Obwohl ich noch gar nicht an einen eigenen Hund gedacht hatte, liess er mich nicht mehr los.
SANDROS GESCHICHTE
Nach einem erfolgreichen „Probetag“ zog Sandro im Herbst 2004 bei uns ein. Doch ich merkte bald, er brachte seine Päckchen mit wie grosse Geräuschangst, Angst vor Berührungen und Panik, wenn jemand sein Halsband anfasste. Auch gemeinsame Beschäftigungen oder Spiele kannte er nicht.
Die Hundeschule, die ich deswegen anfragte, lachte mich aus: „Bei so einem alten Hund kann man nichts mehr machen.“ Andere Trainer setzten auf Unterordnung und Druck – ich wusste aber schon damals, das ist nicht unser Weg.
Also entwickelte ich eigene Methoden, um Sandro zu stärken und er erfahren durfte, dass er auch eigene Entscheidungen treffen kann.
Und so baute er mit viel Geduld, entsprechenden Trainingsansätzen und Tools aber noch mehr durch sein selbstwirksames Tun seine Ängste immer mehr ab. Bis diese eines Tages ganz verschwunden waren. Und so wurde aus dem passiven, ängstlichen Hund ein fröhlicher, mutiger Begleiter, der begeistert verschiedene Hundesportarten ausprobierte und sogar Military-Parcours gewann.
Leider blieben uns nur 3½ gemeinsame Jahre. Aber dank Sandro lernte ich, hündische Bedürfnisse zu verstehen und seine Sprache zu lesen. Das führte mich schliesslich in die Verhaltensberatung, in der mir der achtsame Umgang mit Mensch und Hund und die Freude am gemeinsamen Trainieren ein wichtiges Anliegen sind.
Mehr zu meinem gemeinsamen Weg mit Sandro
MEIN WEG IN DIE VERHALTENSBERATUNG
Mein Wissensdurst war geweckt: 2007-2008 absolvierte ich die Hundetrainer-Ausbildung bei Sabine Padberg von Canisland, mit Schwerpunkt Hundeverhalten bei Udo Ganslosser. Es folgten hunderte Bücher, unzählige Seminare und 2019 der gemeinsamer Aufbau von „Sprich Hund“ inkl. Betreuung der Facebook-Gruppe während anderthalb Jahren.
Und auch dann hatte ich noch nicht ausgelernt wie man an meinen Weiterbildungen und weiteren Ausbildungen unschwer erkennen kann.
Die Erfahrungen aus meiner Arbeit als Business-Projektleiterin im IT-Bereich ergänzen meine Teamschule perfekt – ich arbeite gerne mit Menschen zusammen und gebe Wissen mit Freude weiter.
Meine Trainerausbildungen Meine Weiterbildungen
JASON – der nächste Lehrmeister
Kurz vor Sandros Tod zog 2008 Jason, ein junger Aussierüde, bei uns ein. Er lernte noch viel von Sandro und brachte mir neue Erfahrungen mit Welpen, Junghunden, Jagdleidenschaft und pubertärem Verhalten gegenüber anderen Hunden.
Auch diese Herausforderungen meisterten wir dank positiven Methoden. Und so wurde Jason mein verlässlicher und fröhlicher Begleiter, der auch viele andere Menschen in seinen Bann zog und mir oft in der Hundeschule half – bis er uns 2013 verlassen musste.
MIT SHADOW KAMEN NEUE HERAUSFORDERUNGEN
2018 kam mit Shadow ein weiterer Aussierüde, zu uns, der uns zukünftig auf unseren Reisen mit dem Wohnmobil begleiten soll. Doch ganz so unkompliziert wie gedacht, kam es dann doch nicht.
Denn er brachte grosse Herausforderungen mit: so zeigte er starke Aggression gegenüber allen fremden Menschen, Ressourcen-Aggression sowie einen hohen Stresslevel. Doch auch diese Herausforderungen meisterten wir dank positivem Training, ohne dass er seine Fröhlichkeit verlor.
NICHT ALLE WEGE VERLIEFEN GRADLINIG
Gerade zu Beginn mit Sandro erwiesen sich manche auch als Sackgasse. Gab es doch 2004 noch kaum Literatur zum achtsamen Training. Auch kamen all die heutigen Werkzeuge aus dem positiven Training erst viel später hinzu.
Vieles habe ich aber schon damals intuitiv angewandt, ohne dass sie einen Namen hatten. Denn immer standen die Bedürfnisse und das Wohlbefinden meiner Hunde im Vordergrund, ohne dass ich mich meine eigenen vernachlässigte. Meine vierbeinigen Begleiter sollten innerhalb unserer Leitplanken möglichst viel Freiheit geniessen dürfen – ich freue mich über die Kreativität und Ideen meiner Hunde und weiss, dass wir gute Signale haben, denen sie gerne folgen, sollte es nötig sein.
Monika Oberli © 2007
Diplomierte Verhaltensberaterin und TeamTrainerin Mensch-Hund
info@teamschule.ch
TeamSchule für Mensch und Hund 