
Ganz oft erlebe ich es, dass Hundehalter mich fragen, ob sie ihren Hund nicht für ein unerwünschtes Verhalten bestärken, wenn sie auf dem Weg zum richtigen Verhalten mit Belohnungen (Verstärkern) arbeiten.
Dabei steht häufig die Unsicherheit im Vordergrund, dass sie ihren Hund im falschen Moment belohnen oder ihn gar in seinem unerwünschten Verhalten verstärken, wenn sie ihm in dem Moment eine Belohnung geben.
Dies obwohl sie häufig bereits die Erfahrung gemacht haben, dass sie mit Strafreizen wie Leinenrucks, Bedrängen bis hin zum Auf-den-Rückendrehen nichts verbessert haben. Im Gegenteil, ganz oft haben sie damit das Verhalten noch verschlimmert und ihrer Beziehung Risse zugefügt.
Aber gottseidank zeigen die meisten Hunde bereits in der ersten Stunde, dass diese Angst völlig unbegründet ist und wie viel schneller sie durch ein positives und achtsames Training bereit sind, alte Verhaltensweisen abzulegen, um Neues zu lernen 🙂
Denn positives und achtsames Training heisst nicht, lass den Hund einfach mal machen und warte auf das Richtige um ihn dafür zu belohnen. Das wäre weder im Sinne des fairen Umgangs mit dem Hund noch zielführend.
Viel mehr achten wir im positiven Training darauf, Situationen so zu gestalten, dass der Hund möglichst kein unerwünschtes Verhalten zeigen muss. Und belohnen ihn gleichzeitig für jedes gute Verhalten wie kurzes Stehenbleiben statt Losrennen, leichtes Blickabwenden in einer Hundebegegnung und steigern dann langsam die Anforderungen. So können wir unseren Hund auf dem Weg zum fertigen Verhalten begleiten und ihn unterwegs ganz viel für Erwünschtes belohnen so dass er nicht in unerwünschtes fällt.
Und je besser die Belohnung zur Emotion passt, desto schneller wird dein Hund eine Alternative annehmen und irgendwann selber wählen. Deshalb mach einen Bogen wenn dein Hund Distanz zum Auslöser möchte, welche er sonst durch Bellen einfordern würde. Lass ihn Kekse oder ein Spieli jagen, wenn er im Jagdfieber ist…
Siehe dazu auch
- Alles eine Frage des Timings – stimmt dies wirklich?
- Achte auf das Gute
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