Kadavergehorsam – nein danke!

Eine erfolgreiche Hundeerziehung erreicht, dass der Hund in neunzig Prozent aller Situationen von sich aus richtig handelt – ich muss nur noch einen kleinen Teil seines Verhaltens begleiten.

Entspanntes Zusammenleben statt Kadavergehorsam

Niemand braucht einen Hund, der nur um des Gehorchens willen folgt oder auf dem Platz „funktioniert“ und draussen kaum abrufbar ist. „Sitz“ und „Platz“ sind nicht alles in einem Hundeleben.

Entspanntes Zusammenleben bedeutet für mich: Ich kann das Verhalten meiner Hunde kontrollieren, wo es nötig ist, gebe ihnen aber sonst viele Freiheiten. Meine Hunde kommen meinen Signalen gerne nach, weil sie diese mit Spass und Motivation verbinden.

Wichtig ist, dass sie weder sich noch andere gefährden – egal ob kleiner oder grosser Hund. Für Jogger oder gejagte Tiere macht die Grösse keinen Unterschied.

Freiheit durch Vertrauen

So dürfen sie an vielen Orten frei laufen, ihre Schnüffel- und Sozialbedürfnisse befriedigen und uns überallhin begleiten. Um den Spass zu fördern, streue ich kleine Übungseinheiten, Schnüffelspiele oder Erkundungstouren in die Spaziergänge ein.

So bleibe ich für meine Hunde interessant, sie achten von sich aus auf mich und bleiben freiwillig in einem bestimmten Radius. Genauso wichtig: Sie dürfen mehrheitlich einfach Hund sein und ihren Bedürfnissen nachgehen, solange sie niemanden stören.

Grenzen akzeptieren

Nicht jeder hat die gleichen Bedürfnisse für das Zusammenleben. Auch ist aufgrund von Charakter, Erfahrungen und Rassemerkmalen nicht alles trainierbar. Deshalb ist es wichtig, eigene Grenzen und die des Hundes zu kennen und mit geeignetem Management zu reagieren (Schleppleine, Maulkorb, vorausschauendes Handeln).

Das Ziel dabei ist ein harmonisches Miteinander von Mensch und Hund, welches nie über Druck oder Zwang, sondern immer nur über Motivation, Kommunikation und konsequentes Tun erreicht werden kann.

Bedenke: Der Hund ist kein Roboter. Er wird wie wir „Fehler“ machen und nicht immer perfekt sein. Das macht er nicht, um uns zu ärgern – genauso wie wir mal schneller fahren als erlaubt, tut er manchmal etwas, weil ihm gerade danach ist.

Monika Oberli © 2008
Diplomierte Verhaltensberaterin und TeamTrainerin Mensch-Hund
info@teamschule.ch

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