Verstärken oder Hemmen

Verstärker* und Strafen wirken immer! Dabei spielt es erst mal keine Rolle, nach welcher Philosophie das Training aufgebaut ist.
*
Umgangssprachlich auch Belohnungen genannt

zitate_belohnen_strafen

Egal ob du sie bewusst oder unbewusst nutzt beide beeinflussen das Verhalten eines Lebewesens.

  • Belohnungen führen dazu, dass ein Verhalten öfters gezeigt wird
  • Strafen führen dazu, dass ein Verhalten nicht oder weniger oft gezeigt wird

Dies gilt für unsere Hunde aber genauso für uns.

ABER…wie du und dein Hund sich dabei fühlen, kann unterschiedlicher nicht sein

BELOHNUNGEN

Belohnungen bzw. Verstärker führen im Training nicht nur zu guten Gefühlen, sondern verstärken auch das Auftreten von erwünschtem Verhalten.

Belohnungen

  • basieren auf Kooperation und Respekt
  • zeigen dem Hund, was du von ihm möchtest
  • sagen dem Hund, dass das was er gerade tut, toll ist
  • lernen Alternativverhalten, bei denen das Unerwünschte nicht möglich ist
  • (ein Hund, der frisst, kann nicht gleichzeitig einen anderen Hund verbellen)
  • vermitteln dem Hund Leitplanken, innerhalb derer er sich frei bewegen darf
  • stärken Hunde in ihrem Selbstbewusstsein
  • wirken belohnend auf Mensch und Hund
    .
  • legen die eigene Wahrnehmung auf das Positive
  • tragen zu einer positiven Beziehung und Bindungen bei
  • verzeihen auch kleinere Fehler im Training
  • die so erlernten Verhalten müssen nach der Lernphase NICHT IMMER belohnt werden
    variable Belohnungen verstärken das Verhalten

Und vor allem führen sie zu freudigen Hunden, die gerne mit ihren Menschen zusammen sind und keine Angst vor ihm oder seinen Bewegungen haben.

STRAFEN ODER AUCH KORREKTUREN

Strafen, insbesondere jene welche sich dem Quadranten der positiven Strafe bedienen, führen nicht nur zu negativen Gefühlen und Meideverhalten, sie hemmen auch erwünschtes Verhalten.

Strafen

  • basieren auf Machtgefällen
  • zeigen dem Hund, dass er nur mit Try und Error zum Ziel kommt
  • lehren den Hund, dass er gemassregelt werden könnte, wenn er etwas tut
  • lehren den Hund, dass sein Mensch unberechenbar sein kann
  • führen zu Hunden, die sich selbst nicht mehr viel zutrauen
  • führen zu Verunsicherung beim Empfänger
  • wirkt belohnend für den Ausführenden und einschüchternd für den Empfänger
    .
  • richten das Augenmerk auf das Negative
  • können sich negativ auf die Beziehung auswirken
  • können zu einer unsicheren, ambivalenten Beziehung führen
  • können dem Hund die Freude am gemeinsamen Tun nehmen
  • sind fehleranfällig
  • müssen IMMER angewandt werden, wenn das unerwünschte Verhalten eintritt
    Eine ausbleibende Strafe wirkt als variabler Verstärker

Die gleichen Prinzipien funktionieren übrigens auch bei uns!

© 2016 – Teamschule – Monika Oberli
(Letzte Überarbeitung 2021)

 

7 Gedanken zu “Verstärken oder Hemmen

  1. Pingback: Die Belohnungs-Hierarchie | TeamSchule - Mensch und Hund

  2. Pingback: Die klassische Konditionierung | TeamSchule - Mensch und Hund

  3. Pingback: Die operante Konditionierung | TeamSchule - Mensch und Hund

  4. Hallo Monika & Jason 🙂
    Eine Anmerkung zur klassischen Konditionierung: Ich würde sagen, das hat gar nichts mit Verhalten zu tun, sondern mit einer emotionalen Reaktion. Speichel im Mund zusammenlaufen ist in meinen Augen kein Verhalten, sondern der physische Ausdruck einer emotionalen Reaktion. Klar passiert daraufhin immer als Nebeneffekt ein bestimmtes Verhalten, zum Beispiel „in die Küche rennen“, wenn der Hund den Dosenöffner hört, aber trotzdem ist das für mich eher ein Nebeneffekt und ich finde deinen Satz ein bisschen irreführend:

    „Bei der klassischen Konditionierung wird ein Reiz so aufgebaut, dass der Hund daraufhin ein bereits bekanntes (nicht zwingend erlerntes) Verhalten ausführt:“

    Denn so klingt es für jemanden, der sich damit nicht so gut auskennt, so, als müsste der Hund bei der klassischen Konditionierung ein bestimmtes Verhalten zeigen – aber genau das wäre ja dann operante Konditionierung. Für mich ist K.K. erstmal dazu da, die Emotion eines Hundes ins Positive zu verändern, zum Beispiel, dass er sich immer freut, wenn er die Krallenschere sieht. Und dazu ist es ja ausdrücklich NICHT erforderlich, dass der Hund etwas bestimmtes tut – sondern er kriegt einfach immer was Leckeres beim Anblick der Krallenschere, egal was er tut 🙂 Weißt du, was ich meine? Also dein Satz ist jetzt nicht falsch, einfach nur etwas verwirrend, wenn man ihn als Neuling liest, denke ich.

    Ich finde deinen Text echt gut, vor allem die Grafik gefällt mir, nach so was habe ich schon länger gesucht! Danke dafür! 🙂

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  5. Pingback: Die 5 Säulen der Harmonie – schneehund

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