Wenn wir uns für das Training mit unseren Hunden überlegen, welche Signale wir nutzen möchte, denken wir ganz oft an Wörter wie „Komm, Sitz, Platz oder Fuss“.
Aber hast du auch schon daran gedacht, Wörter zu benutzen, die deinem Hund sagen, „Jetzt geschieht dann gleich etwas“ oder auch „Ich mach gleich etwas mit dir“?

Denn wenn man weiss, was gleich passiert, kann man Vieles besser akzeptieren oder auch mal Unangenehmes ertragen. Und so machen diese Signale, auch Ankündiger genannt, genauso deinem Hund das Leben leichter.
Deshalb sind auch bei medizinische Behandlungen Ankündiger äusserst wertvoll. Und zusammen mit dem Kooperationssignal erleichtern sie nicht nur deinem Hund sondern auch dem behandelndem Arzt die Untersuchung.
Geht es uns nicht auch so? Stell dir zum Beispiel vor, du sitzt beim Zahnarzt und weisst nicht, ob und wann er zu bohren beginnt. Wäre es da nicht viel angenehmer, wenn er dir dies kurz vorher ankündigen würde und du jederzeit Stopp sagen kannst?
Ankündiger im Alltag

Auch im Alltag können Signale, die das Kommende ankündigen, unseren Hunden das Leben erleichtern.
Denn wie müssen sich Kleinhunde fühlen, die immer wieder aus dem Nichts hochgenommen werden? Oder Hunde, die geduldig neben ihrem Menschen warten, bis dieser sein Gespräch beendet hat und er dann ohne Vorwarnung losläuft.
Deshalb überleg dir auch für den Alltag Ankündiger, die deinen Hund auf das Kommende vorbereiten.
Hier einige Ideen für Situationen in denen Ankündiger sinnvoll sind:
- An- und Ableinen
- Halsband/Geschirr anziehen
- Hochheben
- Loslaufen
- Wenn sich etwas nähert und dein Hund abgelenkt ist
- …
Ein weiterer ganz wichtiger Ankündiger ist das Anfassen des Hundes. Denn was machen wir nicht alles mit unseren Händen an ihm. Wir…
- streicheln unseren Hund
- nehmen ihm Schmutz aus dem Fell
- massieren ihn
- halten ihn am Geschirr fest
- untersuchen seinen Körper
- fassen ihn vielleicht auch einmal unsanft an
- …
Wie viel angenehmer ist es da, wenn wir ihm sagen, dass wir ihn gleich berühren und wo.
Meine Hunde kennen zum Beispiel „Augen putzen“. Damit wissen sie, dass ich ihnen gleich die Augen reinigen werde (wobei statt Augen auch Ohren, Pfoten, Schwanz… stehen kann). Damit haben sie gelernt, diese Körperteile so lange ruhig zu halten bis ich fertig bin.
Auch wenn es vor allem unsicheren Hunden hilft, wenn sie durch unsere Handlungen nicht überrascht werden, so fühlen sich auch die Anderen besser dadurch.
Halte dich aber auch daran, was du deinem Hund mit deinem Signal ankündigst. Denn mit unserem Signal versprechen wir unseren Hunden, dass wir genau dies machen und nicht mehr. Und nichts ist schlimmer, als wenn Versprechen gebrochen werden.
Spezifische Ankündiger
Vielleicht kennst du ja bereits den einen oder anderen der nachfolgenden Ankündiger:
- der Geschirrgriff, welcher dem Hund sagst, dass er gleich festgehalten wird
- Belohnungsankündiger, die dem Hund sagen, dass er gleich eine Belohnung bekommt (der bekannteste ist wohl der Clicker.
Daneben gibt es aber auch solche, die dem Hund zusätzlich sagen, wohin die Belohnung kommt, wie z.B. zu seinen Füssen) - Entspannungssignale mit Berührungen
- Entspannungssignale über Rituale
- Entspannungsdecke
- …
Und sonst zeige ich dir den Aufbau und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sehr gerne in meiner Hundeschule.
Wunderschöne Schlussgedanken dazu von Birgit Steinegger:
Zu wissen was einen erwartet, macht selbst gruselige Sachen wie Arztbesuche oder unerwünschte Kontakte viel erträglicher. Zu wissen, dass einen gleich was ganz Tolles erwartet, ist wohl die beste Motivation und erzeugt ein wunderbares Gefühl der Vorfreude.
© 2019 – Teamschule – Monika Oberli