Hast du dich auch schon gefragt, weshalb deinen Hund an manchen Tagen (fast) nichts aus der Ruhe bringen kann und am nächsten Tag reagiert er bereits auf die geringste Kleinigkeit?
Oder warum er sich bei 3 Hundebegegnungen wirklich vorbildlich benimmt und bei der nächsten den anderen Hund am liebsten fressen würde? Und du findest auch kein Muster dabei, denn mal ist es der grosse, schwarze Hund, das nächste Mal der kleine, weisse.
DIE EINE BEGNUNG ZUVIEL
Bevor du in solchen Momenten an deinem Training oder deinem Hund zweifelst, überlege erst einmal in aller Ruhe, was ihr an diesem oder den vorhergehenden Tagen alles erlebt habt.
Denn sehr oft ist der Grund, dass es einfach die eine Begegnung zu viel ist: Vielleicht hatte er heute schon 5 Begegnungen, die er toll bewältigt hat, aber für die sechste fehlt ihm die Kraft. Oder die ganze Woche war generell schon ganz viel los gewesen.
Ganz ähnlich wie wenn wir einen stressigen Tag hatten. Dann braucht nur noch unser Partner nach Hause zu kommen und etwas Falsches zu sagen und schon fahren wir aus der Haut. Obwohl er doch eigentlich nichts für unseren Tag kann, ist er das Ventil, um unseren Frust abzulassen oder einfach der Tropfen, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte.
Sind wir jedoch entspannt und haben noch viele Reserven, dann reagieren wir völlig gelassen auf die gleiche Situation. Genau gleich ergeht es auch unseren Hunden.
Deshalb schau genau hin, ob es bei deinem Hund nicht vielleicht auch Überforderung oder Schmerzen der Grund für sein Verhalten gewesen sein könnte.
SCHMERZEN MACHEN WENIGER BELASTBAR
Denn ja. Auch an Schmerzen ist immer zu denken, wenn ein Hund gereizt reagiert. Vielleicht steckt ihm die letzte Wanderung noch in den Knochen oder er hat irgendwelche Verspannungen oder sonstige Schmerzen. Dann ist auch ein Hund etwas dünnhäutiger und reagiert schneller auf einen Auslöser als sonst.
ENERGIE IST NICHT ENDLICH
Und jede Aktivitäten, egal ob sie dein Hund toll findet oder nicht, verbraucht einen Teil seiner Energie. Je intensiver diese Erlebnisse sind und je mehr er seine Impulse dabei kontrollieren und Frustration aushalten muss, desto schneller ist diese verbraucht. Und es benötigt einige Tage um die leeren Batterie wieder zu laden und den Stresslevel wieder zu senken.
JEDER HUND REAGIERT ANDERS
Nicht jeder Hund zeigt bei Überforderung zwingend aggressiveres Verhalten. So reagiert der eine vielleicht schneller auf jeglichen jagdlichen Reiz, während ein anderer draussen alles zusammenfrisst oder wie verrückt in der Leine hängt.
Deshalb achte darauf, dass dein Hund genügend Ruhe und Entspannung hat und seine Batterien immer gut gefüllt sind, wenn ihr einen anstrengenden Tag oder ein herausforderndes Training vor euch habt.
Und vor allem nutze nur Impulskontrollübungen, die euch im Alltag wirklich nutzen und bau sie so auf, dass dein Hund dabei möglichst keinen Stress oder Frust erlebt. Denn nur dann wird es ihn stärken und nicht seine Energien verbrauchen, die ihm dann an anderer Stelle fehlen.
© 2016 – Teamschule – Monika Oberli
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