Knurrende Hunde

Ein Hund, der knurrt ist nicht gefährlich. Er kommuniziert!“
Dr. Dorit U. Feddersen-Petersen

Ein Hund der knurrt ist weder böse noch schlecht. Sein Knurren ist lediglich das akustische Warnsignal von Hunden mit denen sie ihrem Gegenüber deutlich zeigen, dass sie sich in dem augenblicklichen Moment und der Situation nicht wohlfühlen. Sei es, weil ihn sie Verhalten des Gegenübers verunsichert oder weil sie Schmerzen haben.

Gäbe es das Knurren nicht, was hätte der Hund alternativ als Ausdrucksmöglichkeit, um seinem Gegenüber rechtzeitig mitzuteilen, dass ihm nicht wohl ist? Oder dass er seinem geliebten Knochen fernbleiben soll?

HUNDE KNURREN…DAS GEHÖRT ZU IHRER SPRACHE

Knurren gehört wie das Bellen oder Jaulen zu seiner ganz normalen Lautsprache, mit dem er nicht nur sein Unwohlsein ausdrückt sondern auch das Gegenüber warnt, dass er sich gegebenenfalls gegen eine weitere Annährung oder Berührung wehren könnte. Die Gründe für das Knurren deines Hunden können dabei ganz unterschiedlich sein.

  • Dein Hund hat vor etwas oder Jemandem Angst hat
  • Dein Hund möchte sich vor einer effektiven oder vermeintlichen Gefahr schützen
  • Deine Berührung tut deinem Hund gerade weh
  • Dein Hund befürchtet, dass ihm etwas weggenommen wird
  • Dein Hund beschützt Etwas oder Jemanden (seinen Menschen, das Haus, den Platz…)
  • Dein Hund hat Schmerzen

Deshalb schau genau hin, was dein Hund dir mit seinem Knurren sagen will und hilf ihm.

Das Knurren ist jedoch meist nicht das erste Signal deines Hundes, dass er sich unwohl fühlt. Aber sehr häufig werden diese ersten Signale übersehen und so bleibt es nicht aus, dass er zur nächsten Strategie dem Knurren greifen muss (siehe dazu auch „Die Eskalationsleiter des Hundes„).

SPIELKNURREN

Und natürlich gibt es auch das Spielknurren, welches viele Hunde zum Beispiel bei Zerrspielen oder sonstigen körperbetonten Spielen zeigen. Dies ist aber wie der Name schon sagt, spielerisch gemeint und es darf gerne weiter gespielt und mitgeknurrt werden.

Einer meiner Hunde knurrt aber auch, wenn er uns mitteilen möchte, dass er raus muss oder dass irgendwo eine Spinne oder Fliege sitzt, die wir doch bitte entfernen sollen.

In beiden Situationen bleibt der Körper jedoch weich und der Blick des Hundes ist auch nicht fixierend.

WENN HUNDE KNURREN…DANN HABEN SIE EINEN GRUND DAFÜR

Deshalb spielt es keine Rolle, wie du selbst die Situation einschätzt – aus Sicht deines Hundes GIBT es einen Grund, weshalb er genau in dem Moment sein Gegenüber davor warnt, weiter zu machen.

knurren

VERBIETE DAS KNURREN NICHT

Leider verstehen viele Menschen das Warnsignal ihres Hundes nicht. Sie denken, ihr Hund sei böse oder finden gar, ihr Hund habe nicht zu knurren. Und so schimpfen sie ihren Hund aus oder versuchen, ihn durch Schnauze zuhalten vom Knurren abzuhalten.

Dabei übersehen sie, dass sie ihrem Hund damit ein wichtiges Kommunikationsmittel nehmen und noch weiter zu seinem Unwohlsein beitragen. Im schlimmsten Fall ist der Hund mit der Situation dann so überfordert, dass es eskaliert – zum Schaden von allen Beteiligten (siehe dazu auch die „Eskalationsleiter des Hundes„).

Stell dir doch einfach mal vor, du wärst  an der Stelle deines Hundes. Wie würdest du dich fühlen, wenn du dich dagegen wehrst, von Jemandem angefasst zu werden und dein Partner schimpft dich für deine Abwehr aus? Hättest du nicht vielmehr die Unterstützung und Hilfe deines Partners gebraucht? 

HUNDE KNURREN…BESTRAFE DEINEN HUND NIEMALS DAFÜR

Denn du kannst damit vielleicht das Knurren unterbinden, nicht aber die Gefühle und Bedürfnisse, die zu seinem Knurren geführt haben. Und so blieben nicht nur seine negativen Emotionen und der damit verbundene Stress bestehen, er hat nun auch keine Möglichkeit mehr, sein Gegenüber nett zu warnen. Und wie ein Dampfkochtopf, der irgendwann Dampf ablassen muss, ist es auch bei deinem Hund, wenn er nicht mehr Knurren darf

  • der Druck entweicht nach Aussen und zieht Dritte in Mitleidenschaft
  • der Druck frisst sich in den Hund hinein, was zu Verhaltensveränderungen, Krankheiten und oder Selbstverletzungen führen kann

Deshalb straffe deinen Hund NIE dafür, dass er knurrt. Aber unterstütze ihn, damit er möglichst wenig in Situationen kommt, in denen er aus Abwehr knurren muss.

DAS VERSTÄRKT DAS KNURREN
Je gestresster und frustrierter ein Hund ist und je häufiger seine Signale übergangen werden, desto schneller wird er auch mit Knurren und Abwehrverhalten reagieren. Genauso der Hund, der immer wieder in für ihn zu schwierige Situationen und Begegnungen gebracht wird.

Zu seinem Stress tragen übrigens auch die unzähligen Impulskontrollspiele bei, wenn diese so trainiert werden, dass sie viel Selbstkontrolle benötigen und deshalb beim Hund zu Frust und Anspannung führen..

VERHÄLTNISMÄSSIGKEIT DES KNURRENS
Natürlich soll dein Hund nun nicht den ganzen Tag oder wegen jeder Kleinigkeit knurren. Tut er dies, ist dies ein Zeichen dafür, dass er völlig überfordert ist.

Aber auch das Ausmass und die Situationen in welcher ein Hund knurrt, sind ein Gradmesser dafür, ob das Knurren noch zu einem normalen Verhalten gehört oder ob eine tiefere Ursache wie Schmerzen, schlechte Erfahrungen oder Anderes dahinter stecken könnte (siehe dazu auch Verhaltensauffälligkeiten“ und „Aggression“)

HUNDE DIE KNURREN, SIND DESHALB NOCH LANGE NICHT DOMINANT

Es gibt viele Gründe, warum Hunde knurren. Aber was sicher ist, dass dabei Dominanz keine Rolle spielt. Im Gegenteil, in der Regel sind es eher die unsichereren Hunde, die häufiger zu den Mitteln der Distanzsicherung wie Knurren, Bellen oder Abschnappen greifen.

Ein sicherer Hund braucht dies nicht, da seine Souveränität in der Regel von Anderen anerkannt wird.

Deshalb braucht es auch keine Trainingsmethoden, welche auf eine Rangreduktion hinzielen.
Im Gegenteil: Aufgrund neuster Forschung weiss man, dass viele Techniken der Rangreduktion nicht nur keine Bedeutung haben, sondern dass sie oft sogar das Verhalten noch verschlimmern und gefährliche Situationen entstehen lassen. Denn sie verunsichern den Hund, machen ihn ängstlich, oft auch gegenüber seinem Besitzer und führen im schlimmsten Fall zu Eskalation.

Ausserdem gibt es heute viel bessere Möglichkeiten und Wege, um ein solches Verhalten langfristig positiv zu verändern. Deshalb zeig deinem Hund, wie er sich in solchen Situationen so verhalten kann, damit es ihm, dir und der Umwelt besser geht.

Ausserdem nimmst du ihm mit dem Verbot auch ein wichtiges und häufig auch das einzige Warnsignal, welches die meisten Menschen und Tiere verstehen. So dass ihm am Ende vielleicht nichts anderes mehr übrig bleiben könnte, als ohne Vorwarnung zu beissen, um sich aus einer für ihn beängstigenden Situation zu befreien.

HUNDE KNURREN…HILF DEINEM HUND

  1. Erkenne und akzeptiere das Knurren deines Hundes als augenblickliches Unwohlsein
    Egal ob es gegen dich, andere Hunde oder Menschen gerichtet ist
    .
  2. Schau dir die Situation aus Sicht deines Hundes an, um die mögliche Ursache zu erkennen
    .
  3. Hilf deinem Hund, dass er selbst Distanz zum Auslöser machen kann oder entferne diesen
    .
  4. Entferne dich mit deinem Hund aus der Situation, wenn du erkennst, dass er völlig überfordert ist
    .
  5. Arbeite an seinen Ängsten und Unsicherheiten, indem du dafür Werkzeuge aus der positiven Werkzeugkiste nutzt. Bestens geeignet dafür sind zum Beispiel

Und nicht zu vergessen: Ruhe, Zeit und Geduld

DFENSIVES VERSUS OFFENSIVES KNURREN/DROHEN
Wir haben bis anhin vor allem vom defensiven Knurren gesprochen, das heisst ein Knurren mit dem der Hund sich oder Jemand anderen schützen möchte. In diesen Fällen hilft es in der Regel, wenn der Auslöser für das Knurren auf Distanz geht
oder dein Hund auf Distanz gehen kann.

Wird das Knurren jedoch offensiv gezeigt, das heisst dein Hund knurrt das Gegenüber an, ohne dass dieser ihn provoziert hat, dann hilf deinem Hund und nimm ihn aus der Situation oder versuche durch Splitten den Anderen Hund zu distanzieren.

Auch dieses aus der Situation nehmen, kann nett mittels Entspannungssignalen, dem Geschirrgriff oder auch einem guten Abrufsignal erfolgen. Und so heisst es auch hier, bestrafe deinen Hund nicht für sein Knurren, achte aber darauf, dass es verhältnismässig bleibt.

Siehe dazu auch offensives oder defensives Knurren – oder nicht doch Grinsen

© 2013 (2021) – Teamschule – Monika Oberli

29 Gedanken zu “Knurrende Hunde

  1. Pingback: Drohen – offensiv oder defensiv | TeamSchule - Mensch und Hund

  2. Spannend! Ich hab noch die Variante beizusteuern, dass ich selbst einer meiner beiden Hündinnen das Anknurren von Artgenossen beigebracht habe, und zwar, indem ich lästige Rüden während der Läufigkeit weggeknurrt habe. Mit der Zeit hat sie dann schon das Anrufen von entgegenkommenden Leuten („meine Hündin ist läufig, würden Sie Ihren Rüden bitte….“) als Aufforderung zu gemeinschaftlicher Aggression interpretiert – ganz toll. Inzwischen habe ich mit Klick für Blick und konsequentem Bei-Fuß-Gehen vor jedem Hundekontakt ein Deeskalationstraining hingekriegt. Sie würde aber schon immer noch gern den Kerlen eine Ansage machen, wenn sie dürfte… :-). Hündin Nr. 2 bellt stattdessen gern einmal. Da hat Klick-für-Blick dann die ebenfalls lustige (und natürlich unbeabsichtigte) Folge gehabt, dass die alte Dame jetzt immer vorsorglich bellt, sobald ein Hund im Blickfeld auftaucht, und dann schnell zu Frauchen trabt, um sich das Leckerchen abzuholen. Sind übrigens beide Aussies, meine beiden.

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  3. Pingback: Der dominante Hund | TeamSchule - Mensch und Hund

  4. Wenn (m)ein Hund knurrt, um sich vor nervenden Welpen oder auch allzu aufdringlichen Kindern zu schützen, ist das auch in meinen Augen okay – aber, niemals und unter keinen Umständen darf mein Hund mich anknurren, niemals! Denn dann stellt er mich als „Führer“ und Sicherheitsgeber in Frage. Ich habe bin nur zweimal in meinem Leben mit Hunden angeknurrt worden, einmal Welpe/Junghund (Schnauze zugehalten,böse angeguckt und ausgeschimpft -alles gut) und das zweite mal einen fast erwachsenen Junghund (ca. 1 – 1 1/2), der neu im Rudel war. Ich habe ihn nicht angebrüllt aber doch kräftig die Leviten gelesen. Dieser Hund hat mich nie wieder in Frage gestellt und hat mich sein Leben lang geliebt und angebetet. Es kommt immer auf die Situation an.

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    • Als erstes Dankbar für das Knurren sein. Und die Beiden ruhig trennen, bevor ihr Enkelsohn ihrem Hund so nahe kommt, dass er knurren muss (er zeigt ja bereits vor dem Knurren viele andere Signale)

      Daneben ist es wichtig, dass Sie Ihrem Enkelsohn erklären, dass ihr Hund das Umarmen nicht gerne hat, dass es ihm Angst macht und er sich unwohl fühlt…einfach so, dass es ein 2 jähriges Kind verstehen kann.
      Zusätzlich empfehle ich Ihnen, für Ihren Hund einen Rückzugsort einzurichten, wo er gerne hingeht.
      Er soll mittelfristig lernen, sich auf Kommando oder wenn er sich unwohl fühlt, dorthin zurückzuziehen – das kann z.B. auch ein anderer Raum sein, der durch ein Kindergitter abgetrennt ist. Und ihren Enkelsohn lehren Sie, dass er dort NIE hingehen darf – egal ob der Hund dort ist oder nicht. Wenn Sie nicht sicher sind, wie Sie dies trainieren können, wenden Sie sich am Besten an einen Trainer, der Ihnen zeigt, wie sie das Ganze positiv aufbauen können.

      Aber egal wie das Trainierte funktioniert: Lassen Sie die Beiden auf keinen Fall alleine zusammen und Zeigen Sie Ihremn Hund, dass Sie Ihrem Hund, dass Sie seine SIgnale wahrnehmen und ihm aus der Situation helfen!

      Monika Oberli, TeamSchule

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  5. Meine Hündin aus der rumänischen Tötung kommuniziert alles über Knurren. Also auch wenn sie spielen möchte oder gestreichelt werden möchte oder sich freut. Körperhaltung und Gesichtsausdruck sagen genau, ob es eine Aufforderung oder eine Abwerhaltung ist (z.B. bei kleinen Kindern)
    Sie ist total lieb und sehr sozial auch allen Hunden gegenüber. Unser zweiter Hund hat eine Weile gebraucht um damit klar zu kommen, das Knurren bei ihr keine Abwehr ist sondern genau das Gegenteil.
    Wir lieben unsere süße Motte, die knurrt statt winselt.

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    • Ja, für Hunde und Menschen, die ein Spielknurren das erste Mal erleben, ist dies meist recht furchteinflössend. Das gilt auch für das Grinsen einiger Hunde.

      Schön, dass Sie selber und Ihr anderer Hund gelernt haben, ihre Körper- und Lautsprache zu unterscheiden.

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  6. Danke für den tollen Artikel. Ich habe zur Zeit eine Pflegehündin aus Griechenland, die sehr unsicher ist und knurrend und bellend auf jeden Hund reagiert, den wir – auch auf größere Entfernung – beim Gassi gehen sehen. Bellt draußen ein Hund oder geht am Garten vorbei, rennt sie auch sofort knurrend an den Zaun. Selbst der Hund einer Freundin wird immer wieder angeknurrt und verbellt, wenn wir uns treffen. Gehen wir eine Weile ist alles ok und sie ist entspannt. Beim nächsten Treffen geht es von vorne los. Vielleicht hängt es auch zusammen, dass sie auf einem Auge blind ist. Oft ist es schwer, Abstand zu anderen Hunden zu halten, da viele Hundebesitzer auch noch stehen bleiben oder ihren unangeleinten Hund zu uns lassen. Ich versuche immer sie an der Seite sitzen zu lassen und mit Leckeries abzulenken. Klappt aber nicht immer. Mir fällt auf, dass sie mich zwischen dem Knurren und Bellen immer ansieht als wollte sie sagen „mach ich das gut“, gibt es jetzt ein Leckerlie? Drum bin ich nicht sicher, ob ich es richtig mache.

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  7. Hallo,
    diese Seite finde ich sehr gut, da sie sehr hilfreiche Informationen beinhaltet, für Hundehalter ohne tiefere Kenntnis.
    Wir haben 2 Hunde und einen Kater. Alle hatten Sie tiefe Not durchlebt und es war eine Heidenarbeit sie aufzubauen. Dazu benötigt man sehr viel Kenntnis was Körpersprache, Ängstlichkeit und Bedürfnisse angeht. Aber die wichtigste Sache ist sehr viel Geduld aufzubringen.
    Bei uns Zuhause (4 Personen) bin ich das Alphatier. Wenn mir etwas nicht gefällt knurre ich die Hunde an und gebe ihnen zu verstehen, das mir eine bestimmte Sache nicht gefällt. Sind sie mal ungezogen ziehe ich mich von ihnen zurück und beachte sie nicht, solange bis sie ankommen und sich entschuldigen (abschlecken). Meine Hunde haben Rückgrat, Selbstbewußtsein und Stolz, den sie stets zur Schau stellen, aber sind nicht agressiv.
    Der Kater hat Rasierklingen unter den Achseln…. Die Tiere zeigen mir sofort an, wenn sie Schmerzen haben durch Verletzungen. Ich darf alles mit ihnen anstellen- wir haben 110% Vertrauen zueinander. Wir sind ein Team! Die Hunde beobachten mich ununterbrochen (Training) und reagieren auf Blick- und Handzeichen. Somit habe ich die Gewährleistung, sollte ich unterwegs mit ihnen sein und nicht reden( Unfall) kann, Befehle zum Verhalten zu geben. Ich bin sehr stolz auf meine Tiere und liebe sie über alles, was sie jeden Tag bestätigt bekommen.Es ist ein Genuß auf allen Seiten. Alles was ich von ihnen fordere machen sie FREIWILLIG

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  8. Der erste tolle, verständliche und nachvollziehbare Artikel den ich zu diesem Thema lese. Wir haben einen Australien Shepherd, 1 Jahr alt. Ist ein sehr sensibler Hund und eher unsicher. Bei Spaziergängern hat er Anfangs auch geknurrt, was sich aber mit üben und Sicherheit geben gelegt hat.
    Leider meinen viele Leute ‚oh ein flauschiger Aussie, na was bist du denn für einer, lass dich doch mal streicheln‘ und prompt wird der Hund auch angeguckt und direkt angesprochen. Schlimm. Er mag es einfach nicht von fremden angefasst zu werden, was viele nicht verstehen wollen.
    Zuhause knurrt er auch, wenn Besuch kommt.
    Ist es okay, wenn wir ihn einfach ruhig aus dieser Situation nehmen und ihn in einen anderen Raum bringen? Wir haben den Eindruck, dass er sich damit am wohlsten fühlt.
    Holt man ihn später wieder dazu, kommt er manchmal sogar besser mit der Situation klar.

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    • Schön, dass Sie ihm draussen so viel Sicherheit geben konnten.
      Das mit dem Besuch ist für Ihren Hund eine sehr gute Lösung, da Sie ja selber merken, dass es ihm damit besser geht. Um den Aufenthalt im anderen Raum noch angenehmer zu machen, können Sie dort vorgängig etwas zum Kauen oder auch einen gefüllten Kong rein tun. Die Tür dazu öffnet sich aber erst, wenn der Besuch geklingelt hat. So wird der Besuch mit der Zeit zum Ankündiger von etwas Gutem. Und für den Notfall können Sie dort ja auch einfach ein kleines Depot mit Leckerchen anlegen, von denen Sie ein paar ausstreuen, wenn es klingelt.
      Was Sie mit der Zeit auch versuchen könnten, ob es reicht, die Türe nur noch mit einem Kindergitter zu schliessen, wenn der Besuch da ist. So kann er ihn bereits im Raum und beim Knabbern sehen, wenn er möchte. Findet Ihr Hund aber auch langfristig Besuch noch zum Knurren, dann wäre es sinnvoll, das Ganze mal mit einem Trainer anzuschauen, welcher Ihnen vor Ort dann besser helfen kann.
      Und vielen Dank für den Feedback zum Artikel 🙂

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  9. Unser Hund knurrt Hin und Wieder (nicht immer), wenn mein man abends von der Arbeit im EG nach oben kommt. Dabei bin ich dann meistens auf der Couch und unser Hund liegt davor oder daneben? Ist das ein Zeichen dafür, dass er meint mich beschützen zu müssen? Vor allem, da er zu allen Männern, auch zu meinem Mann, ein sehr zurückhaltendes Verhältnis, bzw. grosse Scheu hat.

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    • Das würde ich auf jeden Fall mit einem Trainer anschauen, da ganz unterschiedliche Ursachen oder evt. sogar Kombinationen von Ursachen der Grund für dieses Verhalten sein können.

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  10. mein Hund knurrt, sobald er etwas im Hausflur hört.. er ist ein ca 10 kg kniehoher Terrier.. sollte dann jmd unangekündigt einfach den Raum (Büro) betreten, würde er bei fremden Personen bellend nach vorne preschen – was natürlich nicht wirklich gut ankommt..

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    • Dieses Verhalten können Sie in der Regel sehr einfach umlenken, in dem Sie das Geräusch zum Ankündiger für etwas Positives machen. Das heisst, jedes Mal wenn er was hört (er hat die besseren Ohren als wir ;), bekommt er was Gutes von Ihnen..ein paar Leckerchen, eine kurze Kuscheleinheit oder ein Spiel bei Ihnen. Abhängig davon, was Ihr Hund in dieser Situation am Meisten mag. Und zwar immer so, dass Sie es vom Ort des Geräuschs weggeben.
      Im Büro würde ich den Hund entweder unter dem Tisch oder auf einem Platz neben Ihnen anbinden, so dass Sie zwischen der Türe und ihm sind. Und Jedesmal, wenn nun Jemand hereinkommt, bekommt er dort einen kleinen Leckerchenregen von Ihnen. Am Besten fragen Sie Ihre Bürokollegen, ob Sie immer mal wieder rein kommen können und sobald der Hund die Leckerchen frisst, wieder gehen, dies alles ohne grosses Aufhebens. Am Anfang wird Ihr Hund evt. noch bellen, aber relativ schnell, sollte sich sein Verhalten verändern (wobei meine Toleranz bei 1-2 Bellern läge). Ist dies nicht der Fall, auch hier wieder der Verweis auf einen kompetenten Trainer.

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  11. Ein schöner, sachlicher Artikel zu einem wichtigem Thema: Hunde, die nicht mehr zur Warnung knurren, sind deutlich gefährlicher als die, die es tun.
    Ich hatte immer das Problem, dass mein Hund – ein hübscher, zierlicher, heller und schneller Münsterländer – es einfach nicht mochte, wenn Fremde ihn anfassen wollten (was ja auch sein Recht war). Leider fragen viele Leute nicht, bevor sie einen Hund anfassen, und seine deutlich geknurrte Warnung hat uns viel Ärger erspart.

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    • Vielen Dank 🙂 Ja, es ist immer wieder erstaunlich, wie oft Hunde ungefragt angefasst werden. Schön, dass es Ihr Hund so gut kommunziert, dass er das nicht möchte. Auch wenn Sie dafür sicherlich den einen oder anderen Kommentar zu hören bekamen.

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  12. Mia… ein Mini Malteser mit 3 Kg knurrt bei Zerrspielen …. gehört das zum Spiel oder soll ich ihr das Zerrspielzeug geben? wenn ich es ihr gebe kommt sie immer wieder an mit dem Spielzeug und fordert mich zum weitermachen auf

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    • Viele Hunde zeigen ein Spielknurren. Dabei wollen sie nicht um eine Ressource streiten, das Knurren ist ein Ausdruck Ihres Spielverhaltens. Würde Mia Sie tatsächlich anknurren weil sie das Spielzeug beansprucht, dann sähen Sie dies deutlich an ihrer Körpersprache, sie würde sich steif machen, sie anstarren und ihr Knurren wäre klar und drohend. Aber nur schon, dass Sie sie gleich wieder zum Spiel auffordert zeigt, dass ihr das Spielzeug alleine nicht wichtig ist, sondern dass sie viel lieber mit Ihnen zusammen weitermachen möchte. Daher geniessen Sie es, dass Mia so gerne mit Ihnen spielt und lassen Sie ihr ihr Spielknurren.

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  13. Mein Hund knurrt wenn sie neben mir liegt und unsere Katze kommt. Sie versteht sich sonst blendend mit unseren Katzen, aber wenn ich dabei bin knurrt sie immer. Ich weiß, sie ist eifersüchtig, aber was kann ich machen. Ich habe schon vieles versucht. Beide gestreichelt und gut zugeredet.
    Und auch mal geschimpft. Nicht laut, sondern so, dass sie es an meinem Tonfall verstanden hat, lieb zu sein.

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    • Die Gefahr besteht, dass Sie Ihren Hund durch Ihr Reden noch in seinem Verhalten bestärkt haben. Er versteht ja leider nicht, was Sie sagen, aber er merkt, dass es auch für Sie eine besondere Situation sein muss. Am Besten schauen Sie sich das Ganze mit einem Trainer vor Ort an, der sich auf hündisches Verhalten spezialisiert hat und das Knurren nicht unterdrückt, sondern Ihnen zeigt, wie sie das Verhalten durch einen positiven Aufbau verändern können.

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  14. Hallo , meine Kira knurrt in verschiedenen Situationen. 1 .wenn ein anderer Hund ihr zu Nahe kommt und sie sich bedrängt oder angegriffen fühlt.
    2. Ist mir erst neu aufgefallen sie verteidigt Essen gegenüber anderen Tieren. Also ssen steht auf dem Tisch und viele Hunde sitzen neben ihren essenden Herrchen. Sie hat alle Hunde angeknurrt und sogar geschnappt. Dabei ist sie nach vorne gegangen.
    Kira ist ein Amstaff Mix und wurde schon 3x gebissen und muss auf Grund ihrer Rasse hier mit MK und 2m Leine geführt werden .

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    • Auch hier empfehle ich Ihnen, sich an einen kompetenten Verhaltensberater/in zu wenden. Diagnosen und noch mehr Trainingstipps aus der Ferne sind leider nicht möglich. Einerseits spielen Unsicherheiten und Ängste eine Rolle, was aufgrund der früheren Beissvorfälle auch nicht verwunderlich ist. Andererseits scheint es, als ob das menschliche Essen eine wichtige Ressource geworden ist. Aber ob dies wirklich so ist und wie ein guter Trainingsplan für Sie als Team aussieht, kann Ihnen nur ein Trainer vor Ort seriös beantworten.

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    • Wo auch immer Sie das gelesen haben, Appenzeller knurren nicht mehr oder weniger als andere Hunde. Und deshalb, es muss ein oder wenn es wirklich so häufig ist wie Sie schreiben, mehrere Ursachen für ihr Knurren geben. Einzig beim Spielknurren muss nichts verändert werden. Bei allen anderen, kann ich Ihnen nur empfehlen, sich an einen Trainer zu wenden, welcher auf Hundeverhalten spezialisiert ist – denn Raika zeigt mit diesem Knurren, dass sie sich in diesen Momenten nicht wohlfühlt. und Sie Hilfe und Unterstützung braucht.
      Der Experte kann sich Raika’s Verhalten anschauen und Ihnen zeigen, wie sie ihr helfen können, dass entweder die Ursachen behoben werden oder sie lernt, dass es keinen Grund zum Knurren gibt. Achten Sie aber dabei unbedingt darauf, dass das Knurren nicht einfach unterdrückt sondern wirklich an den Ursachen gearbeitet wird.

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